Akademik

Überdruss
Müdigkeit

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Über|druss ['y:bɐdrʊs], der; -es:
Widerwille, Abneigung gegen etwas (nach zu langer Beschäftigung damit):
du scheinst einen gewissen Überdruss an deiner Arbeit zu haben; solche Ermahnungen habe ich bis zum Überdruss gehört.
Syn.: Abscheu, Unlust, Verdruss, Widerwille.
Zus.: Lebensüberdruss.

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Über|druss 〈m.; -es; unz.〉
1. Übersättigung, Sättigung bis zum Widerwillen
2. Ekel, Widerwille infolge Übersättigung
● etwas bis zum \Überdruss hören, sehen [zu mhd. driezen „drängen, treiben“; → verdrießen]

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Über|druss, der; -es [mhd. überdrōʒ, zu: überdrieʒen, ahd. überdriuʒan, vgl. verdrießen]:
Widerwille, Abneigung gegen etw., womit jmd. [ungewollt] sehr lange eingehend befasst war:
aus Ü. am Leben;
Zeichen von Ü.;
bis zum Ü. (endlos, bis zur Erschöpfung) streiten.

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Über|druss, der; -es [mhd. überdrōʒ, zu: -drieʒen, ahd. -driuʒan, vgl. ↑verdrießen]: Widerwille, Abneigung gegen etw., womit jmd. [ungewollt] sehr lange eingehend befasst war: die monotone Arbeit bereitete ihr Ü.; Er fühlte Ü. aufkommen, als er an das Wohnungsamt dachte (Müthel, Baum 209); Er gab Zeichen eines grenzenlosen -es und äußerte sich ... wiederholt dahin, dass er „des Ganzen“ ... sterbensmüde sei (Th. Mann, Hoheit 84); ... meldete er sich zur amerikanischen Armee, doch „mehr aus Ü. und Masochismus ...“ (Reich-Ranicki, Th. Mann 220); sich aus Ü. am Leben selbst töten; Sie hatten sich bis zum Ü. über Verhütungsmittel gestritten (H. Weber, Einzug 146); Es war dieser Blick, den ich zum Ü. kannte (Innerhofer, Schattseite 221).

Universal-Lexikon. 2012.