Initiative »Frieden und Menschenrechte«,
Abkürzung IFM, erste unabhängige Oppositionsgruppe in der DDR, gegründet September 1985/Januar 1986 in Berlin (Ost); ursprünglich 20-25 Mitglieder. Die IFM agierte erstmals außerhalb des Schutzes der evangelischen Kirche und war kaum noch reformsozialistisch orientiert; sie vertrat als erste informelle Gruppe in der DDR den Gedanken der Einheit von Frieden und Menschenrechten (eigene Publikationen: u. a. grenzfall) und erstrebte eine umfassende Demokratisierung der DDR-Gesellschaft. Einige Mitglieder der IFM besaßen enge Kontakte zur Opposition in anderen kommunistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas. Bis Frühjahr 1989, de facto bis Oktober 1989, auf Berlin (Ost) beschränkt, begann mit der DDR-weiten Öffnung der IFM (Grundsatzprogramm vom 11. 3. 1989) die Formierung der inneren Opposition der DDR zur Massenbewegung. Im Februar 1990 ging die IFM im Bündnis 90 auf. (Bürgerbewegung).
Universal-Lexikon. 2012.