Mar|sa|la 〈m. 6〉 Süßwein, der unter Zusatz von eingedampftem u. mit Sprit versetztem Most hergestellt wird [nach der sizilian. Hafenstadt Marsala]
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I Marsala
[nach der gleichnamigen Stadt] der, -s/-s, gold-, bernsteinfarbener oder roter Likörwein (DOC seit 1969) aus Sizilien, Italien; ursprünglich trocken, durch Zusatz von Traubenmostkonzentrat jedoch meist süß. Drei Anreicherungssysteme sind erlaubt: Marsala Fine mit 17 Volumenprozent Alkohol, Marsala Superiore und Marsala Vergine mit 18 Volumenprozent Alkohol. Der gespritete Marsala wurde ab 1773 in England bekannt.
Marsala,
Hafenstadt an der Westküste Siziliens in der Provinz Trapani, Italien, 12 m über dem Meeresspiegel, auf den Hügeln des Kap Boeo, 80 400 Einwohner; Theater, Museum; Zentrum des westsizilianischen Weinbaus mit Weinbauschule und zahlreichen Weinkellereien; Fischfang, Fischkonservenfabrik, Ölmühlen.
Römische Thermenanlagen (3. Jahrhundert v. Chr.); Reste der antiken Stadtmauer; Dom (ursprünglich normannisch, im 18. Jahrhundert barock umgestaltet).
Marsala liegt an der Stelle des antiken Lilybaion (lateinisch Lilybaeum), das von den Karthagern nach der Zerstörung ihres Stützpunktes Motya (397 v. Chr.) gegründet wurde und im 1. Punischen Krieg ihr letztes Bollwerk auf Sizilien war. Seit 241 v. Chr. römisch, verfiel die starke Seefestung nach dem Ende des Weströmischen Reiches und wurde als Mạrsa Ạli (»Hafen Alis«) von den Sarazenen wieder aufgebaut.
Am 11. 5. 1860 landete hier G. Garibaldi mit seinen 1 000 Freiwilligen.
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Mar|sa|la, der; -s, -s [nach der gleichnamigen sizilianischen Stadt]: Süßwein von goldgelber Farbe.
Universal-Lexikon. 2012.