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Prion
Pri|on 〈n.; -s, -o|nen; Med.〉 kleines Proteinpartikel, das im Verdacht steht, Gehirnerkrankungen wie die Alzheimerkrankheit od. BSE mitzuverursachen [<Protein + infektiös + ...on]

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Pri|on [Kurzw. aus engl. proteinaceous infectious particle = proteinartiges infektiöses Teilchen], das; -s, Pri|o|nen: Sammelbez. für bes. in Hirn- u. Nervengewebe angereicherte infektiöse Stoffe, die für die Entstehung der – bisher noch nicht therapierbaren – sog. spongiformen Enzephalopathien (schwammartige Hirnerkrankungen) Scrapie, BSE u. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verantwortlich gemacht werden. Die gegen Proteasen, Lsgm. u. a. Chemikalien sowie Hitzeeinwirkung (bis 130 °C) resistenten P. entstehen aus dem körpereigenen, bes. in Nervengewebe lokalisierten u. natürlicherweise in helikaler Konformation vorliegenden Prionen-Protein (PrP, ca. 150 Aminosäuren, MG ca. 32–35 000) dadurch, dass dem Protein eine ß-Faltblatt-Konformation aufgezwungen wird. In dieser Form wirkt das PrP – als Prion – infektiös, indem es seinerseits helikales PrP schablonenhaft in die unlösliche proteaseresistente Form bringt.

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Pri|on, das; -s, …onen [geb. aus Protein u. infektiös mit der fachspr. Endung -on (< griech. -ōnē)] (Med.):
Eiweißpartikel, das bei bestimmten Gehirnerkrankungen gefunden wird u. möglicherweise Erreger dieser Krankheiten ist.

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Pri|on, das; -s, ...onen [geb. aus Protein u. infektiös mit der fachspr. Endung -on (< griech. -ōnē)] (Med.): Eiweißpartikel, das bei bestimmten Gehirnerkrankungen gefunden wird u. möglicherweise Erreger dieser Krankheiten ist: Die noch immer nicht genau bekannten Keime, so genannte -en, lösen wahrscheinlich beim Menschen eine neue Variante der altbekannten Creutzfeldt-Jakob-Kankheit (CJK) aus (Woche 2. 1. 98, 29); -en sind ... gewöhnliche, körpereigene Proteine, die auf der Außenhaut von Nervenzellen sitzen (Spiegel 42, 1997, 318).

Universal-Lexikon. 2012.