Akademik

seigern
sei|gern 〈V.〉
I 〈V. intr.; ist
1. sickern, sich ausscheiden
2. 〈Chem.〉 beim Erkalten Kristalle ausscheiden
II 〈V. tr.; hatsickern lassen, ausscheiden ● Metalle \seigern aus ihren Erzen auf einer schräggestellten Unterlage ausscheiden; die Bestandteile von Metallschmelzen \seigern beim Erstarren entmischen, wodurch ein uneinheitl. Gefüge entsteht

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Sei|gern, Sei|ge|rung [mhd. seigern = [aus]sondern, auslesen]: beim Schmelzen u. Wiedererstarren von Metallgemischen oder Legierungen auftretende Entmischungsvorgänge, die in der Gießereitechnik unerwünscht sind, weil sie die Werkstoffeigenschaften verschlechtern, in der Metallurgie jedoch absichtlich herbeigeführt werden, um Metalle aufgrund unterschiedlicher Smp. zu trennen, z. B. Fe/Sn.

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Seigern,
 
Saigern, im Mittelalter das Auswiegen einzelner Münzen mit der Feinwaage (Seiger), um die schweren von den leichteren Stücken zu trennen. Da mit dem Seigern ein Gewinn auf Kosten des Münzherrn erzielt werden konnte, war der Privatbesitz einer Feinwaage verboten.

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sei|gern <sw. V.; hat [mhd. seigern = (aus)sondern, auslesen]: a) (veraltet) sickern; b) (Hüttenw.) [sich] ausscheiden; ausschmelzen.

Universal-Lexikon. 2012.