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Stegreifspiel
Steg|reif|spiel 〈n. 11nach einer nur in Umrissen bekannten Handlungsvorlage durch augenblickl. Eingebungen entstehendes, nicht einstudiertes dramat. od. musikal. Spiel, bes. für Laienspieler

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Stegreifspiel,
 
Darstellung einzelner Szenen ohne ausgeformte Textvorlage: Vorgegeben sind nur Thema, Spielverlauf und meist auch Typen; Dialoge, Monologe, Gebärden u. a. Spieldetails, gegebenenfalls auch Tänze, Lieder und akrobatische Einlagen werden von den Darstellern improvisiert. Das Stegreifspiel gehört zu den Wurzeln des europäischen Dramas. Stegreifspiele waren der vorliterarische Mimus, die altitalische Atellane, die komischen Einlagen des mittelalterlichen geistlichen Spiels, die Aufführungen der englischen Komödianten, die possenhaften Zwischen- und Nachspiele mit Pickelhering und Hanswurst; das Stegreifspiel bestimmte v. a. den Aufführungsstil der Commedia dell'Arte und des Wiener Volkstheaters.

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Steg|reif|spiel, das: vgl. ↑Stegreifkomödie.

Universal-Lexikon. 2012.