Akademik

Schelm
Bazi (bayr., österr.) (umgangssprachlich); Lausbub; Rotzlöffel (umgangssprachlich); Bengel; Dreikäsehoch (umgangssprachlich); Rotzgöre (umgangssprachlich); Rotznase (umgangssprachlich); Schlingel; Lauser (umgangssprachlich); Frechdachs (umgangssprachlich); Lausebengel; Racker (umgangssprachlich); Lausbube; Früchtchen (umgangssprachlich); Schäker; Schalk; Witzbold; Narr; Spaßmacher; Witzbold (umgangssprachlich); Clown; Neckerei; Schelmerei; Häkelei (umgangssprachlich)

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Schẹlm 〈m. 1
1. 〈früher〉 ehrloser, aus der Gesellschaft ausgestoßener Mensch
2. Henker
3. 〈Lit.〉 Held des Schelmenromans, lustiger, durchtriebener, vom Missgeschick verfolgter Bursche, Picaro
4. 〈heute allg.〉 Schalk, Spaßvogel
5. 〈als Kosewort〉 Schlingel
● du kleiner \Schelm!; der \Schelm sieht ihm aus den Augen; den \Schelm im Nacken haben 〈fig.〉 gern lustige Streiche machen, Schabernack treiben [<mhd. schelme „Bösewicht, Verführer, durchtriebener Mensch“ <ahd. skelmo „Todeswürdiger“; zu scalmo „Tod, Pest, Viehseuche; Aas, Leichnam“; vielleicht zu idg. *(s)kel- „schneiden“]

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Schẹlm, der; -[e]s, -e [mhd. schelm(e), schalm(e), ahd. scelmo, scalmo = Aas; Pest, Seuche, H. u.; schon spätmhd. = verworfener Mensch, Betrüger (als Schimpfwort)]:
jmd., der gern anderen Streiche spielt, Spaßvogel; ↑ schelmischer (1) Mensch, Schalk:
er ist ein S.

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Schẹlm, der; -[e]s, -e [mhd. schelm(e), schalm(e), ahd. scelmo, scalmo = Aas; Pest, Seuche, H. u.; schon spätmhd. = verworfener Mensch, Betrüger (als Schimpfwort)]: 1. jmd., der gern anderen Streiche spielt, Spaßvogel; schelmischer (1) Mensch, Schalk: er ist ein S.; was versteckst du denn da hinter deinem Rücken, du kleiner S.?; Spr nur ein S. (Narr) gibt mehr, als er hat; *jmdm. sitzt der S. im Nacken/jmd. hat den S. im Nacken (↑Schalk). 2. (veraltet) unehrenhafter Mensch, Schurke, Schuft; Betrüger, Verbrecher: ... sondern wollte sie bereden, ... den S. dafür zu züchtigen (Th. Mann, Joseph 513); R ein S., der/wer [dabei] Böses, Arges denkt (nur ein übel wollender Mensch könnte dabei etwas Böses argwöhnen, unterstellen; nach ↑honi soit qui mal y pense); *auf einen S. anderthalbe setzen (veraltend; einen Betrug o. Ä. mit einem noch ärgeren, schlaueren beantworten); ∙ eh will ich an die Redlichkeit dem Strick entlaufner -e als an die Tücke dieses Weibes glauben (Kleist, Amphitryon III, 1); In der Tat! Ein S., wenn ich dir lüge (Kleist, Hermannschlacht III, 3).

Universal-Lexikon. 2012.