Akademik

genieren
erröten; (sich) schämen; (sich) rot färben; rot werden

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ge|nie|ren [ʒe'ni:rən] <+ sich>:
eine Situation als peinlich und unangenehm empfinden und sich entsprechend gehemmt und unsicher zeigen:
deswegen braucht sie sich nicht zu genieren; wenn Sie Schwierigkeiten haben, genieren Sie sich nicht, zu mir zu kommen.
Syn.: sich schämen, sich zieren.

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ge|nie|ren 〈[ʒə-] V.; hat
I 〈V. tr.〉 jmdn. \genieren
1. 〈veraltet〉 stören, belästigen
2. jmdm. peinlich sein
● geniert es Sie, wenn ich meine Jacke ausziehe?
II 〈V. refl.〉 sich \genieren sich schämen, sich vor den anderen Leuten unsicher fühlen, schüchtern, gehemmt sein ● \genieren Sie sich nicht! nur zu!, keine Hemmungen!
[<frz. gêner „drücken, quälen, hindern, hemmen“]

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ge|nie|ren [ʒe… ] <sw. V.; hat [frz. (se) gêner, zu: gêne, veraltet auch: Folter < afrz. gehine = das durch Folter erpresste Geständnis]:
1. <g. + sich> eine Situation als unangenehm u. peinlich empfinden u. sich entsprechend gehemmt u. verschämt zeigen:
du brauchst dich deswegen, vor ihr nicht zu g.;
ich genierte mich nicht (hatte keinerlei Hemmungen), ihr die Wahrheit zu sagen.
2. (veraltend) belästigen, stören; jmdm. hinderlich sein:
der gestärkte Kragen scheuerte u. genierte mich.

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genieren,
 
sich schämen, sich unsicher fühlen, schüchtern oder gehemmt sein (Hemmungen). Das kann in einer beginnenden Paarbeziehung, besonders bei jungen Menschen, in der Phase der ersten Annäherung durchaus vorkommen. Mit stärker werdender gegenseitiger Zuneigung und besserem Kennenlernen verliert es sich meist nach und nach.

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ge|nie|ren [ʒe...] <sw. V.; hat [frz. (se) gêner, zu: gêne, ↑Gene]: 1. <g. + sich> eine Situation als unangenehm u. peinlich empfinden u. sich entsprechend gehemmt u. verschämt zeigen: du brauchst dich deswegen, vor ihm nicht zu g.; ich genierte mich nicht (hatte keinerlei Hemmungen), ihm die Wahrheit zu sagen; da zeigte sich, dass es mit der Sexualität so eine Sache ist. Die Männer standen herum und genierten sich voreinander (Tucholsky, Werke I, 56). 2. (veraltend) belästigen, stören, jmdm. hinderlich sein: meine Gegenwart geniert Sie nicht beim Essen? (Th. Mann, Krull 269); wenn es Ihnen die paar kleinen, nicht gar sehr genierenden Verhältnisse erlauben (R. Walser, Gehülfe 174); Deutsche Banken und Investmentgesellschaften sind geniert (Spiegel 48, 1965, 50).

Universal-Lexikon. 2012.