Böh|mer|wald, der; -[e]s:
Grenzgebirge zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Österreich u. der Tschechischen Republik.
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Böhmerwald,
das bayrisch-böhmische Waldgebirge; der Böhmerwald reicht von der Wondrebsenke im Nordwesten bis zum Hohenfurther Sattel im Südosten und besteht als kräftig emporgehobener, aber bereits stark abgetragener Rand des Böhmischen Massivs aus kristallinen Gesteinen (Granit, Gneis). Auf seiner ganzen Länge verläuft die Grenze der Tschechischen Republik gegen Deutschland und im Südosten gegen Österreich. Eine Tiefenzone (Cham-Further Senke) trennt als nördlicher Abschnitt den Oberpfälzer Wald (tschechisch Česky les) ab. Der südöstliche Abschnitt, nordöstlich der Donau von Regensburg bis Passau, ist durch eine breite Längssenke in den Vorderen Wald (Bayerischer Wald) und den Hinteren Wald (tschechisch Šumava) geteilt. Die Senke wird auf 140 km Länge von der Quarzrippe des Pfahls durchzogen.
Der Hintere Wald weist eine geschlossenere Waldbedeckung auf als der Vordere und der Oberpfälzer Wald, ebenso größere Höhen (zum Teil mit Karen als Zeugen pleistozäner Vergletscherung): den höchsten Berg des Böhmerwalds, den Großen Arber (1 456 m über dem Meeresspiegel), den Großen Osser (1 293 m), den Großen Rachel (1 453 m), den Lusen (1 370 m) und den Plöckenstein (tschechisch Plechý, an der Dreiländerecke, Hauptgipfel 1 378 m über dem Meeresspiegel). Der Wald ist in der ursprünglichen Form (mit montaner Flora durchsetzter Mischwald, in größeren Höhen fast reiner Fichtenwald) in mehreren Naturschutzgebieten erhalten (u. a. »Nationalpark Bayerischer Wald«).
Auf die Vorkommen von Quarz und auf den Holzreichtum gründete sich schon früh Glasmacherei, die, heute fast ganz auf den Hinteren Wald beschränkt, hier aber als hochwertige Glasindustrie in Zwiesel u. a. Orten fortlebt. Der Abbau von Graphit, Feldspat, Flussspat und Quarz geht zurück. Das wirtschaftliche Schwergewicht liegt auf der Nutzholzgewinnung. Reiche Wasserkräfte dienen der Energieversorgung; die Moldau bildet eine Kette von Stauseen. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr.
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Böh|mer|wald, der; -[e]s: Grenzgebirge zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Österreich u. der Tschechischen Republik.
Universal-Lexikon. 2012.