Tee|ze|re|mo|nie, die:
(bes. in China u. Japan) Zeremonie des Zubereitens u. Trinkens von Tee.
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Teezeremonie,
japanisch Chanoyu [tʃa-; »heißes Teewasser«], seit dem 15. Jahrhundert klassische Form der Teegesellschaft, bei der in einem betont schlichten Raum (Teehaus) unter Verwendung einfach-erlesenen Geräts (Chaki) grüner Pulvertee (Matcha) zeremoniell zubereitet und genossen wird. Tee wurde in Japan im 8. Jahrhundert eingeführt (729 erstmals erwähnt), Matcha erst im 12. Jahrhundert als Medizinische Verschwenderische Teegesellschaften chinesischer Art, die sich im 14. Jahrhundert herausbildeten, wurden von den Teemeistern Shukō (* 1423, ✝ 1502) und Jōjō (* 1502, ✝ 1595) auf ihre Funktion zurückgebracht und vom Mönch Sen no Rikyū (Rikyū) zum Tee-Weg (chadō) ausgefeilt, der sich als eine Art Gesamtkunstwerk erhalten hat. Harmonie von Raum, Garten, Blumen- und Bildschmuck sind unerlässlich. Die wesentlichen Forderungen: Schlichtheit (wabi), Patina (sabi), Herbheit (shibumi) der äußeren Umgebung sollen zur inneren Vollendung führen durch Ehrfurcht (kei), Harmonie (wa), Reinheit (sei) und Stille (jaku). Nach dem Tod von Rikyū spaltete sich seine Schule unter seinen Enkeln in mehrere »Häuser« (senke) auf, die noch bis heute bestehen. - Ablauf der Teezeremonie: Über die Trittsteine eines gewundenen Gartenpfades erreichen die höchstens fünf Gäste den schlichten 4½-Matten-Raum des Teehauses. Auf eine mehrgängige, leichte Kaiseki-Mahlzeit (verschiedene Delikatessen in kleinen Gefäßen auf separaten Lacktabletts serviert), zu der auch Sake getrunken wird, folgt eine kurze Erholungspause (nakadachi) im Garten. Mit fünf Gongschlägen ruft der Hausherr die Gäste in den Teeraum zurück, in den man durch eine etwa 1 m hohe Tür auf den Knien in Demutshaltung hineinkriecht. Jetzt erst wird der starke Tee (koi-cha) mit gemessenen Bewegungen bereitet und serviert. Vorher angebotene Süßigkeiten aus Reismehl mildern den Geschmack. Ein leichter, dünner Tee (usa-cha) bildet den Abschluss der Teezeremonie, die vollständig durchgeführt etwa vier Stunden dauert. Häufig beschränkt man sich auf den letzten Teil, der etwa eine Stunde beansprucht. - Japanische Lebenshaltung und die japanische Künste wurden durch die geistigen und ästhetischen Forderungen der Teezeremonie wesentlich mitbestimmt.
H. Hammitzsch: Zen in der Kunst des Tee-Weges (Neuausg. Bern 61988).
Weitere Literatur: Tee.
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Tee|ze|re|mo|nie, die: (bes. in China u. Japan) Zeremonie des Zubereitens u. Trinkens von Tee.
Universal-Lexikon. 2012.