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Wieder|eintritt,

 

Raumfahrt: abschließende Phase eines Raumflugs, bei der das Raumfahrzeug in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre eintritt. Dabei ist der Eintrittskörper aufgrund des aerodynamischen Widerstands der Luft erhebliche thermische Belastungen und hohen Verzögerungskräften ausgesetzt. Diese hängen von der Eintrittsgeschwindigkeit und dem Verlauf der Abstiegs- und Eintrittsbahn ab. Bei senkrechtem Einfall in die Atmosphäre wird der Eintrittskörper durch die Reibung mit Negativbeschleunigungen bis —200 g abgebremst. Um einen Wiedereintritt zu ermöglichen, dessen Belastungen Raumkapsel und Besatzung ausgesetzt werden können, wird als Eintrittsflugbahn ein Wiedereintrittskorridor festgelegt. Dieser ist ein schmaler, schlauchartiger Bereich um die Rückkehrbahn eines die Erde direkt anfliegenden antriebslosen Raumflugkörpers, dessen obere Grenze (Overshoot) den Bereich ungenügenden aerodynamischen Widerstands und dessen untere Grenze (Undershoot) denjenigen zu hoher Verzögerung abgrenzt. Die Korridortiefe kann aktiv durch Triebwerksschub und passiv durch Ausnutzung der aerodynamischen Auftriebskräfte mittels Anstellwinkeländerung vergrößert werden. Bei zu steilem Einflug in die Erdatmosphäre besteht für den Rückkehrkörper die Gefahr der Zerstörung durch übermäßige Aufheizung, während er bei zu flachem Anflug auf der Eintrittsbahn nicht genug abgebremst wird. Auf einer Eintrittsbahn innerhalb des Korridors wird der Eintauchkörper durch den Luftwiderstand ausreichend abgebremst, sodass er auf eine ballistische Abstiegsbahn übergehen kann. Für den Wiedereintritt sind in Flugrichtung stumpfe, zum Heck konisch verjüngte Körper vorteilhaft, wie sie z. B. beim Apollo-Programm verwendet wurden. Weniger günstig sind kugelförmige Körper. Bei halbballistischen Flugsystemen (z. B. Raumtransporter) lässt sich durch Änderungen des Anstellwinkels eine optimale Flugbahn beim Eintritt in die Atmosphäre wählen, wobei die starke aerodynamische Aufheizung Hitzeschutzschilde aus Ablationswerkstoffen erfordert.