Friedẹll,
Egon, österreichischer Schriftsteller, * Wien 21. 1. 1878, ✝ (Selbstmord nach dem Einmarsch der deutschen Truppen) ebenda 16. 3. 1938; war nach dem Studium der Philosophie Kabarettleiter, Theaterkritiker, Schauspieler. Er schrieb Schwänke und Parodien (gemeinsam mit A. Polgar, so »Goethe. Eine Szene«, 1908), ferner viele Essays und Aphorismen; am bekanntesten wurden die »Kulturgeschichte der Neuzeit« (1927-31, 3 Bände, Neuausgabe 1960, 1 Band) und die »Kulturgeschichte des Altertums« (Band 1 »Ägypten und Vorderasien«, 1936, Band 2 »Kulturgeschichte Griechenlands«, herausgegeben 1950), in feuilletonistisch-essayistischem Stil geschrieben, oft mit eigenwilligem Urteil.
Weitere Werke: Essays: Ecce poeta (1912, über P. Altenberg); Von Dante zu d'Annunzio (1915); Das Jesusproblem (1921); Das Altertum war nicht antik (1950); Abschaffung der Genies (1982, Sammlung); Selbstanzeige (1983, Sammlung).
Aphorismen: Steinbruch, vermischte Meinungen (1922).
Drama: Die Judastragödie (1920).
K. P. Dencker: Der junge F. (1977);
R. Wiseman: E. F. Die Welt als Bühne (1987).
Universal-Lexikon. 2012.