Hochdorf,
1) Teil der Gemeinde Eberdingen, Landkreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg; hier wurde 1977 ein keltischer Fürstengrab (um 530-520 v. Chr.) der Späthallstattzeit ausgegraben: Großgrabhügel von 60 m Durchmesser und ursprünglich 6 m Höhe; 4,7 × 4,7 m große Grabkammer mit aufwendigem Steinschutz in einer 11 × 11 m großen und 2 m tiefen Grabgrube. Der Tote, ein etwa 40- bis 50-Jähriger, 1,83 m großer Mann, lag auf einer gepolsterten Bronzeliege. Zum persönlichen Besitz des Toten gehörten zwei Goldfibeln, fünf Bernsteinperlen, ein Goldhalsreif, ein Dolch, ein Täschchen mit Nagelschneide, Rasiermesser und Angelhaken, ein Köcher mit Pfeilen, Axt und Messer. Speziell als Totenschmuck für die Aufbahrung wurden am Grabe zwei Goldfibeln, ein Goldarmreif und Goldummantelungen für den Dolch und die Schuhe gefertigt. Die weitere Ausstattung: ein vierrädriger Wagen, reich geschmücktes Pferdegeschirr und ein vielteiliges Trink- und Essservice (griechisch Löwenkessel, Goldschale, neun Trinkhörner, neun Bronzeteller und drei Bronzebecken). In der Nähe des Fürstengrabes, unmittelbar auf der ehemaligen frühkeltischen Siedlung, wurde zwischen 1989 und 1991 ein Keltenmuseum aufgebaut.
J. Biel: Der Keltenfürst von H. (1985);
D. Krausse: Das Trink- u. Speiseservice aus dem späthallstattzeitl. Fürstengrab von Eberdingen-Hochdorf (1996).
2) Bezirkshauptort im Kanton Luzern, Schweiz, südlich des Baldegger Sees, 491 m über dem Meeresspiegel, 7 100 Einwohner; Herstellung von Seifen, Kerzen und Milchprodukten; Fensterfabrik, Ziegelei.
3) Bezeichnung im Nordosten des Kantons Luzern, Schweiz, 184 km2, 59 600 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.