Kimberlịt
[nach der südafrikanischen Stadt Kimberley] der, -s/-e, zu den Peridotiten gehörendes magmatisches Gestein v. a. aus oft serpentinisiertem Olivin, Glimmer (Phlogopit), Granat (Pyrop), Pyroxen (Diopsid), Calcit und Erzmineralen. Es wurde in engen, ovalen bis rundlichen Eruptionsschloten (Durchschlagsröhre), den Pipes, die tief reichenden Bruchsystemen aufsitzen, aus sehr großer Tiefe (über 150 km; Erdmantel) bis an die Erdoberfläche gefördert. Das in frischem Zustand bläulich grüne Gestein (Blauer Grund, Blue Ground) wird durch die Verwitterung gelblich braun (Gelber Grund, Yellow Ground). Es ist oft brecciös (Tuffbreccie) und enthält Bruchstücke von Fremdgesteinen (Xenolithe), die es bei der Eruption mitgerissen hat, u. a. Knollen von Eklogit und Griquait (aus Granat und Diopsid bestehend). Die im Kimberlit enthaltenen Diamanten sind ebenfalls schon vor der Eruption entstanden. Kimberlit kommen außer in Schloten auch in Gängen (ohne Diamanten) vor. Sie sind im Wesentlichen in den präkambrischen Kontinentkernen (Kratone) verbreitet, ihr Alter kann aber auch viel jünger sein (bis Känozoikum).
* * *
Universal-Lexikon. 2012.