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Lateinschulen
Lateinschulen,
 
im engeren Sinn die seit dem späten Mittelalter in den Städten entstandenen Schulen für die städtischen Ober- und Mittelschichten, die von der Stadt (daher auch »Ratsschulen«) oder auch in privater Trägerschaft in der Regel als mittlerer Bildungsweg mit Lateinunterricht eingerichtet wurden (Schriftsprache war Latein); im weiteren Sinn Bezeichnung für alle weiterführenden Schulen, in denen Latein grundlegendes Fach war, im Mittelalter also Klosterschulen und Domschulen, die im 16. Jahrhundert weitgehend von den städtischen Lateinschulen abgelöst wurden. Die höhere Bildung wurde im 17. und 18. Jahrhundert im katholischen Raum eine Domäne der Jesuiten, im protestantischen Bereich bestanden als Eliteschulen die Fürstenschulen (Landesschulen). Nach wie vor war Latein Unterrichtssprache; im humanistischen Gymnasium W. von Humboldts wurde Latein in der Rangordnung von Griechisch abgelöst.

Universal-Lexikon. 2012.