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Lebensformen
Lebensformen,
 
Biologie: verschiedene Gruppen von Organismen, die infolge ähnlicher Umweltbedingungen gleiche Anpassungserscheinungen (Analogien) aufweisen. Die Klassifikation kann hierbei nach verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen: Bei den Pflanzen wird häufig das von dem dänischen Botaniker C. Raunkiaer (* 1860, ✝ 1938) entwickelte System verwendet, das als Kriterium die Lage der Erneuerungsknospen während der ungünstigen Jahreszeit nimmt. Danach unterscheidet man die fünf Hauptgruppen: Phanerophyten, Chamaephyten, Hemikryptophyten, Geophyten und Therophyten. Andere Systeme basieren z. B. auf den Anpassungen an den Wassergehalt (Wasserpflanzen, Sumpfpflanzen, Feuchtigkeitspflanzen usw.), an Bodenfaktoren (Kalkpflanzen, Salzpflanzen usw.), an den Lichtfaktor (Sonnenpflanzen, Schattenpflanzen) oder auf speziellen Ernährungsweisen (Schmarotzer, Fleisch fressende Pflanzen usw.).
 
Bei den Tieren beziehen sich Lebensformen u. a. auf gleiche Ernährungsweise (z. B. Räuber, Strudler, Parasiten), gleiche Bewegungsweise, gleichen Aufenthaltsort. Die daraus resultierenden generalisierten Funktions- und Bautypen werden als Lebensformtypen bezeichnet. Beispiele sind Parasiten mit reduzierten Bewegungs-, aber guten Klammer- und Hafteinrichtungen oder die hydrodynamische Ausgestaltung vieler schnell schwimmender Tiere (Tintenfische, Schwimmkäfer, Pinguine, Wale u. a.).

Universal-Lexikon. 2012.