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Lichtablenkung
Lichtablenkung,
 
gravitative L., Gravitationsaberration, Relativitätstheorie: die Abweichung eines Lichtstrahls von einer Geraden, wenn dieser das Gravitationsfeld eines massereichen Körpers durchsetzt. Die Lichtablenkung ergibt sich als Folge der Äquivalenz von Masse und Energie, wodurch die Lichtquanten der Gravitation unterliegen (Relativitätstheorie); sie wurde erstmals 1919 (A. S. Eddington) nachgewiesen. Die Ablenkung von Sternenlicht im Schwerefeld der Sonne kann bei totalen Sonnenfinsternissen beobachtet und gemessen werden: Die Örter von zu diesem Zeitpunkt unmittelbar am Sonnenrand liegenden Sternen sind gegenüber ihrer Normallage um 1,75'' (= theoretischer Wert) in Richtung Sonnenscheibenmittelpunkt verschoben. Exakter messbar sind Positionsverschiebungen punktförmig erscheinender Radioquellen (z. B. Quasare), wenn die Sonne infolge ihrer scheinbaren jährlichen Bewegung den Quellen nahe kommt und sie zum Teil verdeckt. Auf Lichtablenkung, verursacht durch einen zwischen dem Beobachter und der Strahlungsquelle liegenden massereichen Himmelskörper, beruhen die Gravitationslinsen.

Universal-Lexikon. 2012.