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Maracaibosee
Maracaibosee
 
[mara'kai̯βo-], flache Lagune in Nordwestvenezuela (im Bundesstaat Zulia), Rest einer in Verlandung begriffenen Meeresbucht, 13 000 km2, bis etwa 50 m tief, Salzgehalt durchschnittlich 16,5 ‰ (im Süden Süßwasser), verbunden mit dem Golf von Venezuela durch einen 75 km langen und 8-12 km breiten Durchlass; durch Ausbaggerung einer Fahrrinne (1956) zwischen den meerwärts vorgelagerten Sandinseln heute für Tanker bis 65 000 t zugänglich. Der See liegt im Zentrum des Maracaibobeckens, eines von Andenausläufern (Sierra de Perijá im Westen, Cordillera de Mérida im Osten) und dem Mittelgebirgsland der venezolanischen Bundesstaaten Lara und Falcón umgebenen Senkungsfeldes. Im Südwesten des Maracaibobeckens wird von den wasserreichen Andenflüssen ein amphibisches Schwemmland deltaartig gegen den Maracaibosee vorgeschüttet. Der äußerste Südwestrand des Beckens gehört zu Kolumbien. Das Maracaibobecken ist eines der heißesten Gebiete Südamerikas. Entsprechend den von Norden nach Süden zunehmenden Niederschlägen finden sich im Norden Bewässerungsfeldbau und Ziegen-, im mittleren Teil Rinderhaltung, im Süden Anbau von Zuckerrohr, Bananen, Maniok, Reis, Kakao. Die Erdölvorkommen in den mächtigen Kreide- und Tertiärsedimenten des Beckens werden seit 1917 genutzt (auch Offshoreförderung) und liefern etwa ¾ der venezolanischen Erdölproduktion.

Universal-Lexikon. 2012.