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ren|nen ['rɛnən], rannte, gerannt <itr.; ist:1.
a) sehr schnell laufen:
sie rannte, um den Bus noch zu erreichen.
b) (ugs.) gehen:
renn doch schnell mal zum Bäcker!
c) (ugs.) sich ärgerlicherweise irgendwohin begeben:
sie rennt viel zu oft ins Kino; er rennt immer gleich zum Arzt, zur Polizei.
2. mit einer gewissen Wucht an jmdn., etwas stoßen:
er ist im Dunkeln gegen den Türpfosten gerannt.
Syn.: ↑ prallen.
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rẹn|nen 〈V. 197〉
1. sehr schnell laufen
2. 〈Sp.〉 an einem Rennen teilnehmen
3. 〈umg.〉 gehen
4. 〈Jägerspr.〉 brünstig sein (vom Fuchs)
● er rannte mit dem Kopf an, gegen die Wand; du wirst noch ins Verderben \rennen 〈fig.〉; sie kann noch \rennen wie ein Wiesel; wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt \rennen 〈umg.〉; ich bin von Amt zu Amt gerannt 〈umg.〉
II 〈V. tr.; hat〉
1. im Laufen umstoßen, zu Fall bringen
2. heftig stoßen
● er rannte ihm das Messer in den Leib; er hat sich ein Loch in den Kopf gerannt; jmdn. über den Haufen \rennen; jmdn. zu Boden \rennen
[<ahd. rennen „laufen machen, jagen, verfolgen, treiben“; → rinnen]
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1. <ist>
a) schnell, in großem Tempo, meist mit ausholenden Schritten laufen:
auf die Straße, um die Ecke r.;
er rannte, so schnell er konnte;
er ist die ganze Strecke gerannt;
b) (ugs. abwertend) sich zum Missfallen, Ärger o. Ä. anderer zu einem bestimmten Zweck irgendwohin begeben, jmdn. aufsuchen:
[dauernd] ins Kino r.;
wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt r.
2. <ist> unversehens, mit einer gewissen Wucht an jmdn., etw. stoßen, gegen jmdn., etw. prallen:
sie ist im Dunkeln [mit dem Kopf] an/gegen eine Wand gerannt.
3. <hat>
a) sich durch Anstoßen, durch einen Aufprall an einem Körperteil eine Verletzung zuziehen:
ich habe mir ein Loch in den Kopf gerannt;
b) (landsch.) jmdn., sich, einen Körperteil stoßen [u. dabei verletzen]:
ich habe mich, habe mir den Ellenbogen [an der scharfen Kante] gerannt;
habe ich dich gerannt?
4. <hat> (ugs.) jmdm., sich mit Heftigkeit einen [spitzen] Gegenstand in einen Körperteil stoßen:
jmdm. ein Messer in/zwischen die Rippen r.
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Rẹn|nen, das; -s, -: sportlicher Wettbewerb, bei dem die Schnelligkeit, mit der eine Strecke reitend, laufend, fahrend o. ä. zurückgelegt wird, über den Sieg entscheidet: ein schnelles, spannendes, gutes R.; ein R. findet statt, wird abgehalten; das R. geht über fünfzig Runden, ist entschieden, gelaufen; ein R. veranstalten; er fährt in dieser Saison noch drei R.; er ist ein beherztes, hervorragendes R. gelaufen, geritten, gefahren; Ein großartiges R. schwamm die 16-jährige Eva Gysling in den Vorläufen über 100 m Rücken (NZZ 26. 8. 83, 39); ein R. gewinnen, verlieren, aufgeben; er hat das R. für sich entschieden; Der AvD hatte das R. ... nur für die damalige Formel 2 ... ausgeschrieben (Frankenberg, Fahrer 82); als Sprinter, Langstreckenläufer, als Favorit, Außenseiter an einem R. teilnehmen; als Sieger aus dem R. hervorgehen; dreißig Fahrer, Wagen, zwölf Pferde gingen ins R.; jmdn. aus dem R. werfen; für ein R. melden; nach dem ersten Lauf lag er hervorragend im R.; weiter im R. bleiben; als Zuschauer zu einem R. gehen; R das R. ist gelaufen (ugs.; die Sache ist erledigt; es ist alles vorüber); Ü die Firma hat das R. (die Bemühungen mit anderen Konkurrenten zusammen) um die Aufträge aufgegeben; er liegt mit seiner Bewerbung gut im R. (hat gute Aussichten auf Erfolg); jmdn. (als Kandidaten) ins R. schicken; Es kann nicht mehr darum gehen, dass Helmut Kohl irgendwann, zu einem Zeitpunkt, der ihm und nur ihm passt, verkündet, ob er bei der Wahl 1998 noch ein letztes Mal ins R. zieht, ob er seine Kanzlerschaft ins nächste Jahrtausend verlängern möchte (Woche 14. 2. 97, 1); *ein totes R. (Jargon; Rennen, bei dem mehrere Teilnehmer gleichzeitig im Ziel eintreffen, bei dem ein einzelner Sieger nicht festgestellt werden kann); das R. machen (ugs.; bei einer Unternehmung, einem Vergleich o. Ä. am erfolgreichsten sein, der Sieger sein): »Wir müssen den Termin der Gemeindewahlen verschieben«, sagte Schenk auf dem Nachhauseweg. »Sonst machen Dobschütz und Wernicke das R.« (Bieler, Bär 119).
Universal-Lexikon. 2012.