Nesselzellen,
Cnidozyten, charakteristische Zellen in der Körperoberfläche von Nesseltieren, besonders in deren Fangarmen. Die Nesselzellen enthalten je eine Nesselkapsel (Cnide, Cnidozyste, Nematozyste), bestehend aus peripherer Kapsel mit Deckel und zentraler Matrix mit einem spiralig aufgewundenen Faden, der Stacheln und ein Stilett tragen kann. Durch Reizung des Cnidocils (einer umgewandelten Zilie) stülpt sich der hohle Faden nach außen, dringt in die durch Stilett und Stacheln gesetzte Wunde ein und injiziert den giftigen Matrixinhalt in das Beutetier. Die Gifte der Nesselzellen zählen zu den stärksten Giften. Drei Hauptgruppen von Nesselkapseln werden unterschieden: Nematozysten (Penetranten, Heteroneme), Spirozysten (Glutinanten, Haploneme), die den Faden zur Anheftung z. B. an eine Beute nutzen, und Ptychozysten, deren Sekretionsprodukt dem Bau von Wohnröhren dient.
Universal-Lexikon. 2012.