Schnurwürmer,
Nemertini, etwa 900 Arten weltweit, meist an Meeresküsten, seltener im Süßwasser oder in feuchter Erde lebende, schnurförmig dünne (bei 10-70 cm Länge nur 0,1 mm Durchmesser) Würmer von meist wenigen Millimetern bis 20 cm Länge (maximal 30 m: Lineus longissimus, längstes wirbelloses Tier, Durchmesser 9 mm) und rundem oder bandartig abgeflachtem Körperquerschnitt; meist auffällig bunt gefärbt, seltener gemustert. Die Leibeshöhle ist vollständig von Füllgewebe (Parenchym) erfüllt, der Hohlraum des geschlossenen Blutgefäßsystems stellt die sekundäre Leibeshöhle dar. Die Exkretion erfolgt durch Protonephridien. Dem Beutefang dient der ausstülpbare Fangrüssel, der in einer flüssigkeitsgefüllten Rüsselscheide liegt, die den größten Teil des Körpers durchzieht. Er trägt bei einem Teil der Arten einen Giftstachel. Die Beute (Weichtiere, Würmer, kleine Krebse und Fische) wird verschlungen oder ausgesaugt. - Die Fortpflanzung der meist getrenntgeschlechtigen Schnurwürmer erfolgt durch äußere Besamung der Eier. Die Entwicklung vollzieht sich über eine planktonische Wimperlarve (Fechterhutlarve, Pilidium) oder direkt (ohne Larvenstadium). Daneben tritt ungeschlechtliche Vermehrung durch 10- bis 30fache Querteilung auf, wobei jedes Teilstück zu einem vollständigen Wurm heranwächst.
Universal-Lexikon. 2012.