Akademik

Diskurs
Diskussion; Meinungsaustausch; Gedankenaustausch; Erkenntnisaustausch

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Dis|kụrs 〈m. 1lebhafte Erörterung, Unterhaltung ● gesellschaftlicher \Diskurs öffentlich ausgetragene Debatte [<frz. discours „Rede, Ansprache, Abhandlung“]

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Dis|kụrs, der; -es, -e [lat. discursus = das Sich-Ergehen über etw., das Auseinander-, Umherlaufen]:
1. (bildungsspr.) methodisch aufgebaute Abhandlung über ein bestimmtes [wissenschaftliches] Thema.
2. (bildungsspr.) [lebhafte] Erörterung; Diskussion:
einen D. mit jmdm. haben, führen.
3. (Sprachwiss.) Gesamtheit der von einem Sprachteilhaber tatsächlich realisierten sprachlichen Äußerungen.

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Diskụrs
 
[lateinisch »das Umherlaufen«, »das Sichergehen (über etwas)«] der, -es/-e,
 
 1) bildungssprachlich für: systematisch aufgebaute (wissenschaftliche) Abhandlung; (lebhafte) Erörterung.
 
 2) Philosophie: bei J. Habermas und K. O. Apel das Verfahren der argumentativ-dialogischen Prüfung strittiger Geltungsansprüche von Behauptungen (Ist-Aussagen) oder Aufforderungen (Soll-Aussagen), mit dem Ziel, einen universalen (d. h. für alle vernünftig Argumentierenden gültigen) Konsens herbeizuführen. Über die Wahrheit von Behauptungen beziehungsweise die Legitimität einer Aufforderung oder Handlung entscheidet allein das Ergebnis des Diskurses. Damit dieser gelingen kann, wird er unter bestimmte Regeln gestellt, u. a.: Alle Diskursteilnehmer müssen sich allein von dem Motiv der kooperativen und argumentativen Konsensfindung leiten lassen, alle Diskursteilnehmer sind gleichberechtigt; Vorzug erhält ausschließlich das bessere Argument. - Faktisch sind Diskurse an bestimmte Rahmenbedingungen, z. B. freie Meinungsäußerung, gebunden; ein Konsens wird häufig durch Mehrheitsbeschluss erzielt.
 
 3) Sprachwissenschaft: die von einem Sprachteilnehmer auf der Basis seiner sprachlichen Kompetenz tatsächlich realisierten sprachlichen Äußerungen. Die Diskursanalyse kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen; im Rahmen der Gesprächsforschung werden die intonatorischen, stilistischen, aber auch die außersprachlichen Mittel der Verständigung über den reinen Sinnzusammenhang hinaus untersucht, der seinerseits von Textanalyse und Textgrammatik erfasst wird.

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Dis|kụrs, der; -es, -e [lat. discursus = das Sich-Ergehen über etw., das Umherlaufen] (bildungsspr.): 1. methodisch aufgebaute Abhandlung über ein bestimmtes [wissenschaftliches] Thema. 2. [lebhafte] Erörterung; Diskussion: einen D. mit jmdm. haben, führen; es gab einen heftigen D.; das letzte erregte Stück des -es auf der Brücke war nicht ungehört geblieben (Fallada, Herr 64); Sie ... gedachte der beiden Kaffeetassen, die ... bei einem solchen D. zertrümmert worden waren (Fussenegger, Haus 172). 3. (Sprachw.) von einem Sprachteilhaber auf der Basis seiner sprachlichen Kompetenz tatsächlich realisierte sprachliche Äußerungen.

Universal-Lexikon. 2012.