Standes|ethos,
die sittlichen Pflichten, die sich für Menschen aus ihrer sozialen Stellung, ihren Funktionen und Leistungen in Familie, Beruf (Berufsethos) und Gesellschaft ergeben. Die Zugehörigkeit eines Menschen zu einem Stand bedingt die Erwartung, dass er damit einer durchschnittlich anerkannten sittlichen Haltung und Gesinnung Folge leistet (z. B. Fairness des Sportlers, väterliche Sorge und Schutz für das Kind, die auf das Arztgelöbnis gestützte Hilfsbereitschaft des Arztes). Anders als in der nach Ständen gegliederten und hierarchisch geordneten Gesellschaft seit dem Mittelalter bezieht sich das Standesethos in der heutigen Gesellschaft auf weder sozial noch ökonomisch fest abgrenzbare Gruppen, die durch gemeinsame Interessen, Attribute und Funktionen gekennzeichnet sind.
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Stạn|des|ethos, das: ethisches Bewusstsein des Menschen, das sich aus seiner sozialen Stellung, seiner Funktion u. Leistung in Familie, Beruf u. Gesellschaft ergibt.
Universal-Lexikon. 2012.