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Unterschiedsschwelle
I
Unterschieds|schwelle,
 
Physiologie: gerade eben merklicher Unterschied zwischen zwei Reizen derselben Sinnesmodalität.
II
Unterschiedsschwelle,
 
Bezeichnung für diejenige Wahrnehmungsschwelle, von der an zwei nur wenig verschieden starke Reize vom selben Sinnesorgan nicht mehr als gleich empfunden werden (relative Reizschwelle). Im Mittelbereich eines Reizkontinuums gilt (nach dem Weber-Gesetz) als - jeweils konstanter - Schwellenwert derjenige Zuwachswert, der nötig ist, um einen Unterschied zwischen einem Reiz und einem Vergleichsreiz derselben Modalität gerade noch wahrzunehmen. Beim Ohr z. B. hängt die Unterschiedsschwelle von der Lautstärke und der Tonhöhe ab; bei tieferen Tönen genügt eine Änderung von wenigen Hertz, um einen Unterschied herauszuhören; bei sehr hohen Tönen muss der Unterschied schon einige hundert Hertz betragen. Bei jeweils sehr lauten und sehr leisen Tönen ist die Unterschiedsschwelle größer. - Fechner-Gesetz.

Universal-Lexikon. 2012.