Veji
[v-], lateinischVeii, etruskische Stadt (heute Veio bei Isola Farnese), etwa 18 km nordwestlich von Rom, aus Siedlungen der Villanovakultur entstanden; gehörte zum etruskischen Zwölfstädtebund; nach langer Belagerung 396 v. Chr. von den Römern erobert und zerstört, unter Augustus als Municipium neu gegründet; wurde im 5. Jahrhundert n. Chr. verlassen. - Die großen Nekropolen enthalten die ältesten ausgemalten etruskischen Gräber, darunter die Tomba delle Anatre (Entengrab) und die Tomba Campana (um 650 beziehungsweise 600 v. Chr.). Die auf einem Plateau liegende große Ruinenstätte mit einigen Resten des 6. Jahrhunderts v. Chr. ist von einer zum Teil gut erhaltenen Tuffsteinmauer des 5. Jahrhunderts v. Chr. umgeben. Im Südosten liegt ein befestigter Hügel, im Nordosten, außerhalb von Veji das der Minerva geweihte Heiligtum von Portonaccio. Innerhalb einer Umfriedung stand der Tempel, von dessen Dach die berühmten etruskischen Terrakottaplastiken der Villa Giulia in Rom stammen. Hauptleistung der Kunst Vejis war die Terrakottagroßplastik (um 500 v. Chr.), darunter der »Apoll aus Veji« und der Kopf eines Hermes sowie eine Göttin mit einem Knaben. Vielleicht kann Vulca als Hauptmeister dieser Plastiken gelten. Eine technische Leistung ist der in Fels gehauene etruskische Wassertunnel von Veji (Ponte Sodo, 6. Jahrhundert v. Chr.).
Universal-Lexikon. 2012.