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Vestalinnen
Vestalinnen
 
[v-], Vestalische Jungfrauen, altrömische Religion: die sechs Priesterinnen der Vesta, die das Herdfeuer des römischen Staats hüteten. Vestalinnen konnten nur Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren ohne körperliches Gebrechen und von freien Eltern werden, die beide noch lebten. 30 Jahre zum Dienst verpflichtet, wohnten die Vestalinnen in klösterlicher Gemeinschaft neben dem Tempel im Atrium Vestae. Eine Verletzung der Keuschheit wurde mit Begraben bei lebendigem Leib, das Verlöschenlassen des heiligen Feuers mit Geißelhieben bestraft. Die Vestalinnen mussten eine symbolische Ehe mit dem Pontifex maximus eingehen; ihre Amtstracht war die alte Brauttracht. Sie genossen bedeutende Ehrenvorrechte. - Darstellungen der Vestalinnen sind auf Reliefs überkommen, besonders als Teilnehmerinnen von Prozessionen und Opferhandlungen (Ara Pacis Augustae; Cancelleria-Reliefs).

Universal-Lexikon. 2012.