Zeitskala,
geschlossenes System einer Folge von jeweils gleichen, messbaren Intervallen zur Einteilung der als homogenes, beliebig teilbares Kontinuum aufgefassten Zeit. Die Zeitskala dient zum zeitlichen Festlegen von Ereignissen (Zeitmessung) unter Zugrundelegung eines Skalenmaßes, eines Nullpunkts der Zeitzählung (Ursprung der Zeitskala) und von Regeln darüber, wie aus Vielfachen des Skalenmaßes größere Einheiten gebildet, benannt und gezählt werden. Vereinbarungen über Zeitskalen sind erforderlich, um zeitliche Bezüge, insbesondere zwischen Ereignissen an verschiedenen Orten, herstellen zu können. Realisiert werden Zeitskalen durch Uhren im weiteren Sinn und durch Kalender.
Das Skalenmaß der heute allgemein verbreiteten Zeitskala ist die Sekunde, deren Länge nicht unbedingt mit der von der Generalkonferenz für Maß und Gewicht festgelegten Zeiteinheit Sekunde (SI-Sekunde, Atomsekunde) übereinstimmt (z. B. Sekundeneinteilung der Sternzeit). Für die Angabe von Uhrzeit und Datum eines Ereignisses werden Bruchteile des Skalenmaßes Sekunde und dessen Vielfache Minute, Stunde, Tag, Woche, Monat, Jahr verwendet. Die verschiedenen Zeitskalen unterscheiden sich durch die Definition der »Skalensekunde« und/oder die Regeln darüber, wie deren genannte Vielfache (oder einige von ihnen) gebildet und gezählt werden. Wichtige allgemeine anerkannte und verwendete Zeitskalen sind die Internationale Atomzeitskala (TAI), die verschiedenen Skalen der Weltzeit (UT) und der koordinierten Weltzeit (UTC), auf der auch die Zeitskala der Zonenzeiten beruhen, die Ephemeridenzeit und das julianische Datum. Für spezielle Zwecke (z. B. Experimente) ist es oft sinnvoll, eine besonders angepasste Zeitskala zu verwenden.
Universal-Lexikon. 2012.