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Weiden
Udine

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wei|den ['vai̮dn̩], weidete, geweidet:
1.
a) <itr.; hat (von pflanzenfressenden Tieren) auf der Weide Nahrung suchen und fressen; grasen:
Kühe weideten auf der Wiese; das Vieh weiden lassen.
Syn.: äsen, grasen.
Zus.: abweiden, beweiden.
b) <tr.; hat (Tiere) grasen lassen [und dabei beaufsichtigen]:
Kühe, Ziegen weiden; der Junge weidete die Ziegen auf den Bergen.
Syn.: hüten.
2. <+ sich>
a) (geh.) sich an etwas, besonders einem schönen Anblick, [er]freuen, ergötzen:
sich an der schönen Natur weiden; sie weidete sich an dem schönen Anblick.
Syn.: Freude haben, sich freuen.
b) (abwertend) etwas mitleidlos, schadenfroh betrachten:
sich an jmds. Angst weiden; er weidete sich an ihrer Unsicherheit.

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wei|den 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉 auf der Weide Nahrung suchen, Gras fressen ● \weidendes Vieh
II 〈V. tr.〉 Vieh \weiden auf die Weide führen
III 〈V. refl.〉 sich an etwas \weiden sich an etwas freuen, erfreuen, etwas genießen ● sich an einem Anblick \weiden; sich an jmds. Erstaunen, Überraschung, Verlegenheit, Anblick \weiden
[<mhd. weiden, weidenen <ahd. weidon, weidanon „jagen, Futter suchen; weiden“; → Weide2]

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wei|den <sw. V.; hat [mhd. weide(ne)n, ahd. weid(an)ōn = jagen, Futter suchen; weiden]:
1. (von pflanzenfressenden Tieren, bes. Haustieren) sich im Freien, auf einer 2Weide pflanzliche Nahrung suchen u. fressen; grasen:
die Schafe, Pferde weiden;
das Vieh w. lassen.
2. weiden (1) lassen:
Kühe, Ziegen w.
3. <w. + sich>
a) (geh.) sich an etw., bes. einem schönen Anblick, erfreuen, ergötzen:
sich an der schönen Natur w.;
ihre Blicke weideten sich an dem herrlichen Anblick;
b) (abwertend) sich in hämischer od. sadistischer Weise an etw. ergötzen, was für einen andern unangenehm ist, worunter ein anderer leidet:
sich an jmds. Angst, Verzweiflung, Not, Pein, Qualen w.

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Weiden,
 
amtlich Weiden i. d. OPf., kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Oberpfalz, Bayern, 397 m über dem Meeresspiegel, im Tal der Waldnaab, 43 000 Einwohner; Fachhochschule Amberg-Weiden, Stadtmuseum mit Max-Reger-Sammlung, Internationales Keramikmuseum im Waldsassener Kasten (1739-42); Porzellanindustrie, Schienenfahrzeugbau, Textilversandhaus.
 
Stadtbild:
 
Evangelische Pfarrkirche Sankt Michael (1761 barockisiert); katholische Pfarrkirche Sankt Joseph (1899-1900, Innenausstattung Jugendstil); katholische Stadtpfarrkirche Herz-Jesu (1932-35, mit Wanddekoration in Goldmosaik); zahlreiche Bauten des 16.-19. Jahrhunderts (»Alte Schule«, 1529 mit Stadtmuseum, Stadtarchiv und Galerie; Altes Rathaus, 1539-45, Giebelhäuser der Renaissance am Marktplatz); spätexpressionistischer Altbau (1925-29) und fünfgeschossiges Büro- und Fabrikgebäude (1930/31, im Stil der Neuen Sachlichkeit) der Firma Witt.
 
Geschichte:
 
Weiden, ursprünglich Reichslehen, wurde 1241 erstmals urkundlich als Stadt erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Stadtrechte schriftlich niedergelegt. Seit 1919 ist Weiden kreisfreie Stadt.
 

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wei|den <sw. V.; hat [mhd. weide(ne)n, ahd. weid(an)ōn = jagen, Futter suchen; weiden]: 1. (von Pflanzen fressenden Tieren, bes. Haustieren) sich im Freien, auf einer 2Weide pflanzliche Nahrung suchen u. fressen; grasen: die Schafe, Pferde weiden; das Vieh w. lassen; eine Graugans, die den ganzen Tag im Freien geweidet hat (Lorenz, Verhalten I, 323); Sie (= die Bienen) weideten auf der Wiese (Jünger, Bienen 88); Ü Es wird Zeit für mich, die Augen auf den grünen Ebenen ... und an den Ginsterhängen ... w. zu lassen, anders kommt mir keine substanzielle Nahrung in den Geist (Stern, Mann 147). 2. (Tiere) grasen lassen [u. dabei beaufsichtigen]: Kühe, Ziegen w. 3. <w. + sich> a) (geh.) sich an etw., bes. einem schönen Anblick, erfreuen, ergötzen: sich an der schönen Natur w.; er weidete sich an ihren breiten, vollen Schultern, an ihren festen Hüften, an den langen, gut gewachsenen Beinen (Kirst, 08/15, 28); ihre Blicke weideten sich an dem herrlichen Anblick; b) (abwertend) sich in hämischer od. sadistischer Weise an etw. ergötzen, was für einen andern unangenehm ist, worunter ein anderer leidet: sich an jmds. Angst, Verzweiflung, Not, Pein, Qualen w.; Vierbein wurde flammend rot, und Schulz weidete sich an dessen Verlegenheit (Kirst, 08/15, 468); Prall weidete sich an der Überraschung des Dekorierten (Fallada, Jeder 157).

Universal-Lexikon. 2012.