aufheben: Die Herkunft des Verbs aufheben, im Sinne von „ein großes Aufheben um etwas machen“, stammt aus dem Ritual der Fechter, ihre Degen mit prahlerischen Gesten und vielen Worten vom Boden aufzuheben. Es wurde auf diese Weise ein großes Aufheben um den bevorstehenden Kampf gemacht.
In der Literatur sind ebenfalls Belege für die Verwendung des Ausdrucks in dieser Bedeutung zu finden. So heißt es bei Jakob Ayrer (ca. 1544-1605): „Bechting nimmt eins (ein Fechtschwert), macht ein aufhebents, gibt dem jungen auch eins, thun ein gang zusammen.“ Später wird der Ausdruck nur noch bildlich, im Sinn von „prahlen, angeben, zu wichtig nehmen“ gebraucht.
Der übertragene Gebrauch des Begriffes findet sich im 18. Jahrhundert u. a. bei Lessing (1729-1781) „von einem gewonnenen processe viel aufhebens machen“ (nach Grimm, Dt. Wörterbuch).
Der Ausdruck nicht viel Aufhebens von etwas machen, im Sinne von „eine Sache nicht zu wichtig nehmen“, festigte sich im Zusammenhang mit der allgemein verbreiteten Ansicht, das Zeremoniell der Fechter sei unnötig und überholt.
Universal-Lexikon. 2012.