Koalition: Das Wort Koalition kommt aus dem Lateinischen: coalitio, Genitiv coalitionis, bedeutet „Vereinigung, Zusammenkunft“. Das zugrundeliegende Verb coalescere bedeutet „zusammenwachsen, sich vereinigen“ (aus cum „mit“ + alere „wachsen, ernähren“).
Unter einer Koalition versteht man heute ein Bündnis oder einen Zusammenschluss von Parteien oder Staaten. Derartige Verbindungen gab es bereits im alten Rom. Der Ausdruck wurde über das französische coalition im 18. Jahrhundert in der Form Koalition ins Deutsche übernommen. Seitdem ist der Begriff Koalition in der deutschen Sprache in zahlreichen Zusammenhängen präsent.
Als Koalitionskriege werden beispielsweise die Befreiungskriege 1813-1815 gegen das napoleonische Frankreich bezeichnet, in denen sich Österreich, Preußen und Russland zusammengeschlossen hatten.
Unter Weimarer Koalition verstand man die Reichsregierungen aus SPD, Zentrum und der liberalen Deutschen Demokratischen Partei, die auf dem Boden der Weimarer Verfassung standen.
Mit dem Begriff Anti-Hitler-Koalition wurde seit 1941 nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion der gemeinsame Kampf der Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritanniens und der damaligen Sowjetunion gegen das nationalsozialistische Deutschland bezeichnet.
Im heutigen politischen Sprachgebrauch der Bundesrepublik Deutschland ist eine Koalition ein Parteienbündnis zum Zweck der Regierungsbildung. Dabei wird zwischen Großer und Kleiner Koalition unterschieden. Große Koalition ist das Bündnis der großen Volksparteien CDU/CSU und SPD, die erstmals von 1966 bis 1969 gemeinsam die Regierung bildeten. Kleine Koalitionen werden dagegen Bündnisse von CDU oder SPD mit kleineren Parteien genannt. Der Ausdruck Ampelkoalition wird für das Bündnis aus SPD, FDP und Grünen verwendet, er ist in den Farben der drei Parteien (rot, gelb, grün) begründet; Jamaikakoalition steht für ein Bündnis der Fraktionen von CDU/CSU, FDP und den Grünen (nach den Farben schwarz, gelb und grün der Nationalflagge Jamaikas).
Universal-Lexikon. 2012.