Akademik

krallen
krạl|len 〈V.; hat
I 〈V. refl.〉
1. sich an etwas \krallen
1.1 sich mit den Krallen an etwas festhalten
1.2 〈fig.〉 sich mit den Fingern krampfhaft an etwas festhalten
2. sich in etwas \krallen 〈umg.〉 krampfhaft in etwas bohren (um Halt zu finden)
● er krallte sich ans Geländer 〈fig.〉; die Katze krallte sich an den Stamm des Baumes
II 〈V. tr.〉
1. etwas \krallen die Krallen um etwas schließen
2. 〈a. fig.; umg.〉 (sich) etwas \krallen (sich) etwas greifen, etwas schnell wegnehmen
3. die Finger (vor Schmerz) wie Krallen krümmen
● er krallte vor Schmerzen die Finger in die Bettdecke; sie krallte die Finger in seinen Ärmel; (sich) ein paar Stück Kuchen \krallen und verschwinden

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krạl|len <sw. V.; hat [zu Kralle; vgl. mhd. krellen, spätahd. bichrellen = kratzen]:
1.
a) <k. + sich> sich mit den Krallen an jmdm., etw. festhalten:
die Katze krallte sich an den Baumstamm;
b) <k. + sich> sich krampfhaft mit den Fingern an jmdm., etw. festhalten, sich mit den Fingern, Zehen in etw. festkrallen:
er krallte sich an das Geländer, in den Boden;
c) (die Finger, Zehen) wie Krallen fest um etw. schließen, in etw. bohren [um Halt zu finden]:
die Zehen in den Boden k.;
vor Schmerz die Finger in das Kissen k.;
er krallte seine Finger um das Seil, in ihren Ärmel;
d) <k. + sich> sich wie Krallen, mit gekrümmten Fingern fest um etw. schließen:
seine Hand krallte sich um den Revolver.
2. wie eine Kralle krümmen:
er krallte seine Finger.
3. (salopp)
a) schnell u. unauffällig an sich nehmen, entwenden:
er hat [sich] das Fahrrad gestern im Stadtpark gekrallt;
b) (jmdn.) packen, in seine Gewalt bringen:
den werde ich mir noch k. (mir vornehmen).

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krạl|len <sw. V.; hat [zu ↑Kralle; vgl. mhd. krellen, spätahd. bichrellen = kratzen]: 1. a) <k. + sich> sich mit den Krallen an jmdm., etw. festhalten: die Katze krallte sich an den Baumstamm; b) <k. + sich> sich krampfhaft mit den Fingern an jmdm., etw. festhalten, sich mit den Fingern, Zehen in etw. festkrallen: er krallte sich an das Geländer, in den Boden; ich kralle mich mit Zehen und Füßen tief in den Salzteig (Grzimek, Serengeti 332); Ü mit seinen rund 2 000 Lamellen beißt sich der Michelin-Lamellenreifen förmlich in den Schnee und krallt sich ins Eis (ADAC-Motorwelt 10, 1985, 65); In die Mauerritzen krallt sich sprödes Distelwerk (a & r 2, 1997, 35); c) (die Finger, Zehen) wie Krallen fest um etw. schließen, in etw. bohren [um Halt zu finden]: die Zehen in den Boden; vor Schmerz die Finger in das Kissen k.; er krallte seine Finger um das Seil, in ihren Ärmel; d) <k. + sich> sich wie Krallen, mit gekrümmten Fingern fest um etw. schließen: seine Hand krallte sich um den Revolver. 2. wie eine Kralle krümmen: er krallte seine Finger; die armselig gekrallten Hände (Remarque, Westen 96). 3. (salopp) a) schnell u. unauffällig an sich nehmen, entwenden: er hat [sich] das Fahrrad gestern im Stadtpark gekrallt; Disketten, Zigarettenstangen ... alles hat er schon gekrallt (MM 28. 6. 89, 15); ein Mann ... krallte sich eine Handtasche vom Beifahrersitz und radelte eilig davon (MM 15. 6. 88, 22); b) (jmdn.) packen, in seine Gewalt bringen: Mit 14 krallte mich die Kripo Duisburg (Degener, Heimsuchung 148); Was willst du dort, gekrallt werden, dich einbuchten lassen? (Fels, Unding 183); den werde ich mir noch k. (mir vornehmen); dass eine gewisse Gaby Lehmann, ein resolutes Persönchen und Fotomodell, sich ihn krallte (ihn für sich gewann), ihn heiratete und ihm zwei Kinder schenkte (Hörzu 45, 1982, 16).

Universal-Lexikon. 2012.