Akademik

uneigentlich
ụn|ei|gent|lich
I 〈Adj.〉 nicht wirklich
II 〈Adv.; umg.〉 wenn man es nicht so genau betrachtet ● „Eigentlich habe ich keine Lust dazu ...“ - „Aber \uneigentlich könntest du doch ...“

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1ụn|ei|gent|lich <Adj.>:
1. (bes. bildungsspr., Philos.) nicht wirklich; nicht tatsächlich:
das eigentliche u. das -e Leben.
2. (Math.) unecht (2).
2ụn|ei|gent|lich <Adv.; im Anschluss an ein vorausgegangenes »2eigentlich«> (scherzh.):
wenn man es nicht so genau nimmt:
wir müssten eigentlich gehen, aber u. könnten wir doch noch ein wenig bleiben.

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ụn|ei|gent|lich: I. <Adj.> (selten) nicht wirklich; nicht tatsächlich: es blies den Jugendlichen nicht nur der wirkliche Wind durch die vielen Ritzen ..., sondern auch der -e der Gesellschaft in Gestalt der Sicherheitsvorschriften und Bauordnungen entgegen (Brandstetter, Altenehrung 65); Darauf läuft es wohl stets hinaus in dieser chimärisch -en, der Apokalypse verfallenen Welt (K. Mann, Wendepunkt 326); Was die Kriegsbegeisterten zu erfahren meinten, war der Qualitätsunterschied zwischen Vorläufigkeit und Entscheidung, Schwüle und Klärung, mit einem Wort, dem -en und dem vermeintlich eigentlichen Leben (Sloterdijk, Kritik 240); ein -er (Math.; unechter 2) Bruch. II. <Adv.; im Anschluss an ein vorausgegangenes „eigentlich“ (I)> (scherzh.) wenn man es nicht so genau nimmt: wir müssten eigentlich gehen, aber u. könnten wir doch noch ein wenig bleiben.

Universal-Lexikon. 2012.