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Sloterdijk
Slọterdijk
 
[-daɪk], Peter, Philosoph und Schriftsteller, * Karlsruhe 1947; Professor in Karlsruhe. Aufsehen erregte seine »Kritik der zynischen Vernunft« (2 Bände, 1983), die zur zynischen Bildgeschichte Europas u. a. Polemiken, geschichtliche Berichterstattung, Poesie und theoretische Analysen vereinigt. In »Der Denker auf der Bühne« (1986) setzt er der traditionellen Subjektivitätsphilosophie eine Philosophie der kosmopolitischen Vernunft entgegen. Seine neueren Werke gelten v. a. der politisch-zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung. - Anlass zu einer öffentlichen Debatte gab Sloterdijks Vortrag am 17. 7. 1999 auf Schloss Elmau (bei Garmisch-Partenkirchen) über »Regeln für den Menschenpark - Ein Antwortschreiben zum Brief über den Humanismus«, in dem er, anknüpfend an M. Heidegger, Platon und F. Nietzsche, das Ende der humanistischen Epoche und ihres Strebens nach Zivilisierung des Menschen durch Religion und Bildung diagnostiziert und in den modernen »Anthropotechniken« (Gentechnologie u. a.) ein potenzielles Instrument zur »Selbstzähmung« der Menschheit sieht.
 
Weitere Werke: Der Zauberbaum. Die Entstehung der Psychoanalyse im Jahr 1785 (1985); Kopernikanische Mobilmachung und ptolemäische Abrüstung (1987); Zur Welt kommen - zur Sprache kommen. Frankfurter Vorlesungen (1988); Eurotaoismus. Zur Kritik der politischen Kinetik (1989); Im selben Boot. Versuch über die Hyperpolitik (1993); Weltfremdheit (1993); Der starke Grund, zusammen zu sein. Erinnerungen an die Erfindung des Volkes (1998); Sphären, auf 3 Bände berechnet (1998 folgende); Nicht gerettet. Versuche nach Heidegger (2001; Aufsatzsammlung); Die Sonne und der Tod. Dialogische Untersuchungen (mit H.-J. Heinrichs, 2001).
 
Herausgeber: Vor der Jahrtausendwende. Berichte zur Lage der Zukunft, 2 Bände (1990).
 
Literatur:
 
H. von Dobeneck: Das S.-Alphabet. Eine lexikal. Einführung in S.s Gedankenkosmos (2002).

Universal-Lexikon. 2012.