Haavelmo-Theorem,
Balanced-Budget-Theorem ['bælənst 'bʌdʒɪt-], auf T. Haavelmo zurückgehende These, dass eine Erhöhung (Senkung) der Staatsausgaben für Güter und Dienstleistungen, die durch eine gleichzeitige und beitragsgleiche Erhöhung (Senkung) der Steuereinnahmen finanziert wird, zu einer Steigerung (Verminderung) des Volkseinkommens um den gleichen Betrag führt, da der Ausgabenmultiplikator um 1 größer ist als der Steuermultiplikator. Das Haavelmo-Theorem widerspricht damit der bis dahin herrschenden Auffassung, dass eine Politik des (materiellen) Haushaltsausgleichs (Budgetausgleich) stets konjunkturneutral wirke, weil die Ausgabeneffekte und die Entzugseffekte der Einnahmenseite des Budgets sich gegenseitig aufheben würden. Das Haavelmo-Theorem in dieser Form gilt jedoch nur unter restriktiven Voraussetzungen (z. B. unveränderte private Investitionen, gleiches Konsumverhalten der Besteuerten und der durch die Staatsausgaben Begünstigten).
Universal-Lexikon. 2012.