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Hauran
Hauran
 
der, -s, im weiteren Sinn die Gesamtheit der jungtertiären und quartären Vulkanlandschaften Südsyriens und Nord-Jordaniens. - Der Hauran, schon im Altertum dicht besiedelt, kam 104 n. Chr. zum Römischen Reich. Die Byzantiner überließen das Gebiet den Ghassaniden; 634 wurde es von den muslimischen Arabern erobert. 1685/1711 und im 19. Jahrhundert wanderten Teile der Drusen aus dem Libanon dorthin aus, v. a. in das Gebiet des nach ihnen benannten Djebel Drus östlich der südsyrischen Ebenen. 1921 erkannte der französische Oberkommissar für Syrien die Autonomie der Drusenführer an, versuchte aber dennoch, das Land der französischen Mandatsverwaltung zu unterwerfen. Aufstände wurden von den Franzosen niedergeschlagen. Die Mandatsherrschaft dauerte bis 1945, die Sonderstellung des drusischen Haurans war bereits 1942 aufgehoben worden.
 
Im engeren Sinn die niederschlagsbegünstigten südsyrischen Ackerebenen westlich des Djebel Drus mit fruchtbaren Böden auf den Basalten des Untergrunds; Getreideanbau; gute Verkehrsverbindung nach Damaskus; Hauptort ist Dara. Im 19. Jahrhundert war der Hauran die Kornkammer Syriens (Weizen, Gerste).

Universal-Lexikon. 2012.