Franzosen,
den Romanen zugehörendes Volk, das Staatsvolk Frankreichs mit französischer Muttersprache (französische Sprache); etwa 57 Mio.
Neben den vorindogermanischen Ligurern im Südosten, den Iberern im Südwesten und den griechischen Siedlern an der Südküste bilden die Gallier den ältesten Grundstock des französischen Volkes (Gallien). Die Römer, die zuerst im Süden 125 v. Chr. erschienen, hatten hier einen größeren Einfluss auf die Bevölkerung als in den übrigen Teilen Galliens. Entscheidend für die weitere Entwicklung war das Vordringen der Franken (seit dem 3. Jahrhundert) von Nordosten her ins Innere Galliens bis zur Loire. Einen zahlenmäßig geringeren Anteil an der Entstehung des französischen Volkes hatten die Burgunder, Westgoten, Sachsen, Alemannen und Normannen (meist Dänen). Das Zusammenwachsen von Norden und Süden brauchte noch Jahrhunderte, und Unterschiede in Sprache, Sitte und Wesensart sind bis heute geblieben. Der innere Zusammenhalt ist besonders seit der Revolution von 1789 gefestigt.
Die große Bedeutung von Paris für das gesamte Leben des Landes hat die Übernahme der Lebensformen der Hauptstadt auch in den mittleren und kleineren Städten erheblich gefördert. Dennoch erhielt sich in allen Landesteilen eine ebenso reiche wie vielgestaltige Volksüberlieferung.
Universal-Lexikon. 2012.