Leonạrdo de Argensola
[-arxen'sola],
1) Bartolomé Juan, spanischer Dichter und Geschichtsschreiber, * Barbastro (Provinz Huesca) 26. 8. 1562, ✝ Saragossa 4. 2. 1631, Bruder von 2); Priester, in Madrid Kaplan Marias von Österreich, der Witwe Maximilians II.; kam 1610 im Gefolge des spanischen Vizekönigs nach Neapel; zuletzt Kanonikus in Saragossa; nach dem Tod seines Bruders Chronist von Aragonien; verfasste eine »Historia de la conquista de las islas Molucas« (1609) und setzte (1630) die »Anales de la corona de Aragón« (1562-80, 6 Bände) von Jerónimo Zurita y Castro (* 1512, ✝ 1580) fort. Sein lyrisches Werk (Sonette, Episteln, Epigramme) steht wie das seines Bruders unter dem Einfluss griechisch-lateinischer Vorbilder. Die Lyrik der beiden Brüder erschien postum (»Rimas«, 1634).
Ausgabe: Rimas de B. y Lupercio. L. de A., herausgegeben von J. M. Blecua, 2 Bände (Neuausgabe 1974).
2) Lupercio, spanischer Dichter und Geschichtsschreiber, * Barbastro (Provinz Huesca) 14. 12. 1559, ✝ Neapel März 1613, Bruder von 1); war seit 1599 Chronist von Aragonien; Sekretär des spanischen Vizekönigs von Neapel, den er zusammen mit seinem Bruder 1610 nach Neapel begleitete. Sein dichterisches Werk (u. a. drei Tragödien) orientierte sich an Vorbildern der Antike (Horaz, Juvenal, Seneca der Jüngere) und den Petrarkisten. Die Lyrik, v. a. Sonette, enthält auch satirische und religiöse Themen.
Ausgabe: Rimas de Bartolomé Juan y L. L. de A., herausgegeben von J. M. Blecua, 2 Bände (Neuausgabe 1974).
Universal-Lexikon. 2012.