Macaulay
[mə'kɔːlɪ],
1) Dame (seit 1958) Emilie Rose, englische Schriftstellerin, * Rugby 1. 8. 1881, ✝ London 30. 10. 1958; griff in ihren kulturkritischen, meist satirischen Romanen Fortschrittsglauben und Kulturoptimismus der englischen Gesellschaft an und wandte sich gegen starre Traditionen, Kommerzialisierung und Banalität (»Told by an idiot«, 1923).
Weitere Werke: Romane: Orphan island (1924); The world my wilderness (1950); The towers of Trebizond (1956; deutsch Tante Dot, das Kamel und ich).
J. Emery: R. M. A writer's life (London 1991).
2) Thomas Babington, Baron Macaulay of Rothley ['rɔθlɪ] (seit 1857), britischer Politiker, Historiker und Schriftsteller, * Rothley Temple (County Leicestershire) 25. 10. 1800, ✝ Holly Lodge (Kensington, heute zu London) 28. 12. 1859; Anwalt, 1830-56 (mit Unterbrechungen) liberaler Unterhausabgeordneter; 1834-38 Mitglied des Obersten Rates in der indischen Kolonialverwaltung, 1839-41 Kriegsminister, 1846-47 Generalkriegszahlmeister. Macaulay schrieb glänzende literarische Essays für die Zeitschrift »Edinburgh Review« (zuerst über J. Milton, 1825). In seinem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, der »History of England from the accession of James II« (1848-61; 5 Bände; deutsch »Geschichte von England seit dem Regierungsantritte Jacobs II.«), die die Jahre 1685-1702 behandelt und diese in Nachahmung der Romantechnik W. Scotts anschaulich schildert, vertritt Macaulay die liberalistische Ansicht, dass die Revolution von 1688 das Fundament der politischen Freiheit und des Fortschritts gelegt habe. Er galt als einer der bedeutendsten Historiker des viktorianischen England.
Ausgaben: The works, herausgegeben von Lady H. M. Trevelyan, 8 Bände (1866); Critical and historical essays, herausgegeben von H. Trevor-Roper (1965); Selected writings, herausgegeben von J. Clive u. a. (1972); The letters, herausgegeben von T. Pinney, 6 Bände (1974-81).
J. Millgate: M. (London 1973);
O. D. Edwards: M. (New York 1988).
Universal-Lexikon. 2012.