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Nasiräer
Nasiräer
 
[hebräisch nazir »Geweihter«], im biblischen Judentum einzelne Gläubige, die sich durch ein Gelübde verpflichteten, sich für immer oder für eine begrenzte Zeit aller Produkte von Trauben (v. a. Wein, aber auch Saft) zu enthalten, die Haare nicht zu schneiden und sich nicht durch Berührung mit Toten zu verunreinigen. Im Alten Testament wird Simson als Nasiräer bezeichnet (Richter 13, 7). Vorschriften über das Nasiräat finden sich in der Mischna. Ein auf Zeit begrenztes Gelübde wurde durch einen Kultakt mit einem Opfer im Tempel beendet. Seit 70 n. Chr. (Tempelzerstörung) kam das Nasiräat außer Gebrauch.
 
Literatur:
 
H. Salmanowitsch: Das Naziräat nach Bibel u. Talmud (1931).
 

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Na|si|rä|er, der; -s, - [zu hebr. nạzîr = gottgeweihter Mensch]: (im Alten Testament) Israelit, der ein besonderes Gelübde der Enthaltsamkeit abgelegt hat.

Universal-Lexikon. 2012.