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Leis
Leis 〈m.; - od. -es, -e od. -en; Mus.〉 mittelalterl. geistl. Volkslied [<mhd. leis(e), nach dem Ruf kyrie eleison „Herr, erbarme dich!“, mit dem viele geistl. Lieder des MA endeten]

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LEIS [Abk. für engl. low energy ion scattering = Streuung niederenergetischer Ionen]: ISS.

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leis :
leise.

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Leis
 
[gekürzt aus Kyrieleis] der, - und -es/-e(n), geistliches Refrainlied des Mittelalters, das v. a. im deutschen, aber auch im slawischen Sprachraum verbreitet war. Allgemein handelt es sich dabei um ein volkssprachliches Strophenlied, das aus der Litanei hervorgegangen ist und deren einzelne Strophen jeweils mit dem Ruf »Kyrieleis« abgeschlossen werden. Bekannte Beispiele sind der Osterleis »Christ ist erstanden« (12. Jahrhundert), der Pfingstleis »Nun bitten wir den heiligen Geist« (12. Jahrhundert) sowie die spätmittelalterlichen Pilger- und Geißlerlieder. Als ältester Leis gilt das Freisinger Petruslied »Unser Herr hat dem heiligen Petrus die Macht übertragen« (althochdeutsch »Unsar trohtīn hāt farsalt sancte Petre giuualt«) aus dem 9. Jahrhundert.

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Leis, der; - u. -es, -e[n] [mhd. leis, gek. aus ↑Kyrie eleison]: geistliches Lied des MA., das auf den Refrain „Kyrieleis“ endet.

Universal-Lexikon. 2012.