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Mirakelspiel
Mi|ra|kel|spiel 〈n. 11Legendenspiel, dramatisch dargestellte Wundertaten Heiliger

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Mi|ra|kel|spiel, das (Literaturwiss.):
geistliches Drama des Mittelalters über das Leben u. die Wundertaten Marias u. der Heiligen.

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Mirakelspiel,
 
geistliches Spiel des Mittelalters, auch Mirakel genannt, das Leben und Wundertaten der Heiligen und der Jungfrau Maria behandelt. Seit dem 12. und 13. Jahrhundert besonders in Frankreich verbreitet (»Le jeu de Saint-Nicolas« von J. Bodel, um 1200; »Das Mirakelspiel von Theophilus« von Rutebeuf, entstanden um 1260), dann auch in England, den Niederlanden und in Deutschland (im 15. Jahrhundert das niederdeutsche »Spiel von Theophilus«; D. Schernbergs »Spiel von Frau Jutten«, entstanden 1480, gedruckt 1565). Im 14. und 15. Jahrhundert wurden Marienmirakel beliebt, z. B. die 40 »Miracles de Nostre Dame par personnages« oder das in Drucken des 16. Jahrhunderts überlieferte halbdramatische Marienmirakel »Mariken van Nieumeghen«. Bedeutsam für die Geschichte des Dramas ist die Einführung komischer Elemente.
 
Literatur:
 
E. Ukena: Die dt. M. des Spät-MA., 2 Bde. (Bern 1975).

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Mi|ra|kel|spiel, das (Literaturw.): geistliches Drama des Mittelalters über das Leben u. die Wundertaten Marias u. der Heiligen.

Universal-Lexikon. 2012.