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Oper - info!
Oper: Die italienische Wendung opera (in musica) ist der Ursprung des deutschen Begriffs Oper. Wörtlich übersetzt heißt das „musikalisches Werk“, wobei der Zusatz in musica auch im Italienischen längst weggefallen ist. Das Grundwort geht auf lateinisch opus „Werk“ zurück. Mit Oper bezeichnet man heute sowohl das Werk selbst als auch das Gebäude, in dem es aufgeführt wird.
Die Entstehung der Oper verdankt sich gewissermaßen einem Missverständnis. Ein Künstler- und Gelehrtenkreis im Haus des Grafen Giovanni Bardi wollte eigentlich die antike Tragödie wiederbeleben, die man sich gesungen vorstellte. So markiert die Aufführung der von Ottavio Rinuccini gedichteten und von Jacopo Peri vertonten „Dafne“ 1594 die Geburtsstunde der Oper, die damals noch dramma musicale oder dramma per musica, also „Drama mit Musik“, genannt wurde. Die älteste vollständig erhaltene Oper ist Peris 1600 entstandene „Euridice“. Als erste Gattungsbezeichnungen wurden bald die Begriffe opera seria („ernste Oper“) und opera buffa („heitere Oper“) geprägt sowie opera semiseria oder dramma giocoso für die Mischform mit ernsten und heiteren Elementen. Die italienische Oper war lange Zeit vorherrschend in Europa. Auf ihrer Basis entstand im 17. Jahrhundert die französische Oper mit der Tragédie lyrique (besonders die Opern von Lully). Nach dem Streit zwischen den Anhängern der Buffooper (den „Buffonisten“) und den Anhängern der französischen Tragédie lyrique entwickelte sich die heitere französische Oper, die Opéra comique, als eigenständige Gattungsform.
Die erste deutschsprachige Oper war 1627 „Dafne“ von Heinrich Schütz. Den hohen Rang der italienischen und französischen Oper erreichten in Deutschland erst die Werke Glucks und Mozarts. Die sogenannten Nummernopern mit ihren einzelnen abgeschlossenen Stücken, die durch Rezitative oder gesprochene Szenen unterbrochenen wurden, überwand Richard Wagner (zuerst in „Lohengrin“ 1850) mit seiner Auffassung der Oper als Gesamtkunstwerk, in dem Musik, Dichtung und Theatralik eine Einheit bilden. Wagners Verwendung von „Leitmotiven“ und seine Erweiterung der Tonalität (besonders in „Tristan und Isolde“ 1865) begründeten die Moderne, die seit dem 20. Jahrhundert durch eine große Stilvielfalt gekennzeichnet ist.

Universal-Lexikon. 2012.