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Tragédie lyrique
Tragédie lyrique
 
[traʒe'di li'rik] die, - -/-s -s, Tragédie en Musique [- ã my'zik], die in Frankreich gegen Ende des 17. Jahrhunderts nach dem Vorbild der klassischen Tragödie entstandene, sich zur repräsentativen national-französischen Oper entwickelnde Form des Musiktheaters. Vorstufen waren das Ballet de Cour, die Comédie-Ballet und die frühe italienische Oper. Die Tragédie lyrique besteht aus Prolog und fünf Akten und verwendet mythologisch-heroische Stoffe. Musikalisch ist sie durch das in Rhythmus und Intonation der pathetischen Deklamation des Sprechdramas folgende Rezitativ bestimmt. Dazu treten vokale Airs, Duette, breit angelegte Chorsätze und als Instrumentalformen Ouvertüren, Sinfonien und Tanzsätze für Balletteinlagen. Die Gattung wurde von R. Cambert (»Pomone«, 1671) und J.-B. Lully (»Cadmus et Hermione«, 1673) begründet. Ihnen folgten u. a. M.-A. Charpentier, A. Campra, A. C. Destouches. Mit J.-P. Rameau erreichte sie ihren künstlerischen Höhepunkt (»Castor et Pollux«, 1737; »Zoroastre«, 1749). Letzter bedeutender Vertreter war C. W. Gluck mit seinen französischen Werken (z. B. »Iphigénie en Tauride«, 1779), wichtigster Textdichter P. Quinault.
 
Literatur:
 
J. R. Anthony: French baroque music from Beaujoyeulx to Rameau (Neuausg. New York 1981).

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Tra|gé|die ly|rique [traʒedili'rik], die; - -, -s -s [traʒedili'rik; frz., aus: tragédie = Tragödie u. lyrique = lyrisch] (Musik): Oper einer in Frankreich gegen Ende des 17. Jh.s nach dem Vorbild der klassischen Tragödie entstandenen Gattung.

Universal-Lexikon. 2012.