Akademik

Palladium
Pal|la|di|um 〈n.; -s, -di|en〉
I 〈zählb.〉
1. kultisches Bild der grch. Göttin Pallas Athene in Troja
2. 〈fig.〉 schützendes Heiligtum
II 〈unz.; Chem.; 〉 chem. Element, Edelmetall der Platingruppe, Ordnungszahl 46
[nach Pallas Athene]

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Pal|la|di|um [nach dem Kleinplaneten Pallas; -ium (1)], das; -s; Symbol: Pd: metallisches chem. Element aus Gruppe 10 des Periodensystems (Platinmetall), Protonenzahl 46, AG 106,42. Silberweiß glänzendes Edelmetall, Dichte 12,02 g/mL, Smp. 1554 °C, Sdp. 2940 °C, das in seinen meist farbigen Verb. haupts. 2 - u. 4-wertig, in Komplexen auch 0-wertig ist. Pd vermag, bes. in feinzerteilter Form, große Mengen Wasserstoff aufzunehmen, weshalb es als Hydrier- u. Dehydrierkatalysator vielfach genutzt wird. Haupts. finden metallisches Pd u. seine Leg. Verwendung in der Elektro- u. Dentaltechnik.

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Pal|la|di|um, das; -s [engl. palladium, nach dem ein Jahr zuvor (1802) entdeckten Planetoiden Pallas]:
silberweißes Edelmetall (chemisches Element; Zeichen: Pd).

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Palladium
 
[nach dem Planetoiden Pallas] das, -s, chemisches Symbol Pd, chemisches Element aus der achten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Palladium ist ein silberhelles, hartes, zähes und dehnbares Edelmetall aus der Gruppe der Platinmetalle. Palladium wird von verdünnten Mineralsäuren bei Zimmertemperatur kaum angegriffen, es löst sich jedoch in Königswasser und rauchender Salpetersäure. Die wichtigste Eigenschaft des Palladiums ist sein großes Absorptionsvermögen für Wasserstoff; fein verteiltes Palladium (»Palladiumschwamm«) kann das 850fache, feinstverteiltes Palladium (»Palladiummohr«) das 1 200fache und Palladium in kolloidaler Lösung das 3 000fache Volumen an Wasserstoff aufnehmen, wobei die Wasserstoffatome ihre Elektronen an das Elektronengas der Leitungselektronen des Palladiums abgeben. In dieser Form ist der Wasserstoff besonders reaktionsfähig und lässt sich für viele Reduktionszwecke verwenden; fein verteiltes Palladium dient daher auch als Katalysator zum Hydrieren. Erhitztes Palladium ist für Wasserstoff selektiv durchlässig und kann zu dessen Reinigung benutzt werden. Palladium kommt mit Platin u. a. Platinmetallen vor. Es wird für elektrische Kontakte und in Legierungen in der Dental- und Schmuckindustrie sowie für chemisch-technische Geräteteile verwendet. - Palladium wurde 1803 von W. Wollaston entdeckt.
 
In Palladiumverbindungen hat Palladium meist die Oxidationszahl + 2 oder + 4. Wichtige Palladiumverbindungen sind Palladiumdioxid, Palladium(IV)-oxid, PdO2, das Palladiumdichlorid, Palladium(II)-chlorid, PdCl2, das Palladiumtetrachlorid, Palladium(IV)-chlorid, PdCl4 und die Palladiumchlorwasserstoffsäure, H2[PdCl6] · 6 H2O.
 

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Pal|la|di|um, das; -s, ...ien [1: lat. Palladium, nach dem Namen der altgriech. Göttin Pallas Athene; 3: engl. palladium, nach dem 1 Jahr zuvor (1802) entdeckten Planetoiden Pallas]: 1. Darstellung der Göttin Pallas Athene als Kultbild, als schützendes Heiligtum [eines Hauses od. einer Stadt]. 2. (bildungsspr. selten) etw. heilig zu Haltendes, Unantastbares: Niederlagen dieser Art kann sich die Justiz nicht leisten, wenn sie als P. des Rechtsstaats verstanden werden will (Spiegel 8, 1980, 9). 3. <o. Pl.> silberweißes Edelmetall (chemisches Element; Zeichen: Pd).

Universal-Lexikon. 2012.