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nähren
ernähren; beköstigen; verköstigen; verpflegen; füttern

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näh|ren ['nɛ:rən]:
1.
a) <tr.; hat auf eine bestimmte Weise mit Nahrung versorgen:
ein Kind mit Muttermilch, Brei nähren; ein gut genährtes Tier.
Syn.: ernähren, 1 füttern, mästen, säugen, stillen, tränken, verköstigen, verpflegen.
b) <+ sich> (geh.) sich auf eine bestimmte Weise mit Nahrung versorgen:
er nährt sich vor allem von Brot und Kartoffeln.
2. <itr.; hat nahrhaft sein:
Brot nährt.
3. <tr.; hat (einen Gedanken o. Ä.) entstehen lassen und aufrechterhalten:
einen Verdacht, eine Idee, eine Hoffnung nähren.

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näh|ren 〈V.; hat
I 〈V. tr.; geh.〉
1. jmdn. \nähren
1.1 Nahrung geben, mit Nahrung versorgen
1.2 stillen, säugen
1.3 jmdm. den Unterhalt ermöglichen
2. 〈fig.〉 etwas \nähren aufkeimen lassen u. aufrechterhalten
● jmds., seinen Argwohn, Groll, Hass, seine Leidenschaft, Liebe, einen Verdacht \nähren 〈fig.〉; eine Hoffnung, einen Wunsch im Herzen \nähren 〈fig.〉; sie kann ihr Kind nicht selbst \nähren ihm nicht die Brust geben; das Handwerk nährt seinen Mann 〈fig.〉
II 〈V. refl.; geh.〉
1. sich \nähren Nahrung zu sich nehmen
2. sich von etwas \nähren von etwas leben
● bleibe im Lande und nähre dich redlich 〈Sprichw.〉; er nährt sich von seiner Hände Arbeit; dieses Tier nährt sich von Insekten
III 〈V. intr.〉 nahrhaft sein ● Milch nährt; \nährende Kost, Speisen
[<ahd. ner(r)en, nerran, nerian, nerien „retten, seligmachen; genesen machen, am Leben erhalten“, got. nasjan „retten“; Kausativum zu genesen; zu idg. *nes- „am Leben bleiben, gesund bleiben“]

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näh|ren <sw. V.; hat [mhd. ner(e)n, ahd. nerian, urspr. = retten, am Leben erhalten]:
1.
a) auf eine bestimmte Weise ernähren (1 a):
sie nährt ihr Kind selbst (stillt es);
b) <n. + sich> (geh.) sich ernähren (1 b).
2. (geh.)
a) ernähren (2 a);
b) sich ernähren (2 b).
3. nahrhaft sein:
Zucker nährt.
4. (geh.) in sich, jmdm. entstehen lassen u. aufrechterhalten:
eine Hoffnung n.

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näh|ren <sw. V.; hat [mhd. ner(e)n, ahd. nerian, urspr. = retten, am Leben erhalten]: 1. a) auf eine bestimmte Weise ↑ernähren (1 a): ein Kind mit Muttermilch, Brei n.; sie nährt ihr Kind selbst (stillt es); ein gut genährtes Tier; Ü ... nährte Paulus ... seinen Geist mit indischer ... Philosophie (K. Mann, Wendepunkt 92); b) <n. + sich> (geh.) sich ↑ernähren (1 b): sich von Reis n.; Kühe nähren sich von Gras; Großgaststätten, in denen man sich an lieblos zubereitetem Essen ... nährte (Feuchtwanger, Erfolg 565); Ü ... nährt sich das mächtige Element (= das Feuer) von den harzigen Zweigen (A. Zweig, Grischa 12). 2. (geh.) a) ernähren (2 a): dass die Straßburger Gegend ... ihre Bewohner nährt (ihren Bewohnern Lebensbedingungen bietet; Bobrowski, Mühle 151); in Italien ernährt er (= der Film) die Intelligenz (Koeppen, Rußland 202); b) sich ↑ernähren (2 b): das arme, kleine Mädchen, das sich da kümmerlich von Heimarbeit nährte (Thieß, Reich 480 f.). 3. nahrhaft sein: Zucker nährt; Das Essen war schlecht; trotzdem nahmen wir zu: die Luft im Werder nährte (Grass, Hundejahre 326). 4. (geh.) in sich, jmdm. entstehen lassen u. aufrechterhalten: einen Verdacht, eine Idee, Hoffnung n.; Ihr Hass gegen diese „hergelaufene Familie“ wurde durch die bloße Vorstellung genährt, ... (Th. Mann, Buddenbrooks 163); wenn einer allein das Gespräch nährt (in Gang hält; Andres, Liebesschaukel 80).

Universal-Lexikon. 2012.