Ri|tu|al|mord 〈m. 1〉 Mord zu rituellen Zwecken, Menschenopfer
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Ri|tu|al|mord, der:
Mord aufgrund eines religiösen Kultes.
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Ritualmord,
eine mit kultischer oder magischer Zielsetzung vollzogene Tötung von Menschen, die, bezogen auf die ihr zugrunde liegenden Vorstellungen, eine Verwandtschaft zum rituellen und symbolischen Kannibalismus aufweist. Dem Ritualmord liegt die Vorstellung zugrunde, dass das Blut oder bestimmte Körperteile (Knochenmark, Hirn, Herz) des Getöteten Träger von dessen Lebenskraft, Seele oder numinoser Macht (Mana) sind und auf den Tötenden beziehungsweise die in ihm repräsentierte Gemeinschaft übergehen. Als Ritualmord ist der in afrikanischen Kulturen bezeugte rituelle Königsmord (König) anzusehen. Aus religionswissenschaftlicher Sicht terminologisch von Ritualmord zu unterscheiden ist das sakrale Menschenopfer, das von einer Kultgemeinschaft Gott beziehungsweise den verehrten Gottheiten dargebracht wird, um den göttlichen Willen in ihrem Sinne zu beeinflussen.
A. E. Jensen: Mythos u. Kult bei Naturvölkern (Neuausg. 1992).
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Ri|tu|al|mord, der: Mord aufgrund eines religiösen Kultes.
Universal-Lexikon. 2012.