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Seneschall
Se|ne|schall 〈m. 1
1. 〈im fränk. Reich〉 oberster Hofbeamter
2. 〈im 1. Dt. Reich〉 Truchsess
[<mhd. seneschalt, scheneschalt, sin(e)tschalt <frz. sénéchal <altfränk. *siniskalk, ahd. senescalh „der Älteste der Dienerschaft“; → senil, Schalk, Marschall]

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Seneschall
 
[althochdeutsch senescalh, eigentlich »Altknecht«, zu lateinisch senex »alt« und althochdeutsch scalc »Diener«] der, -s/-s, Seneschalk, französisch Sénéchal [sene'ʃal], an den fränkischen Königshöfen der Merowingerzeit ein Beamter mit ursprünglich gleichen Funktionen wie Hausmeier und Truchsess, seit dem Ende des 7. Jahrhunderts unter den Hausmeiern für die Verpflegung des Hofes (die königliche Tafel) zuständig. Im Ostfränkischen Reich wurde für dieses Amt der Begriff Truchsess üblich, in Frankreich stieg der Seneschall unter den Kapetingern zum mächtigsten Kronbeamten auf, der auch gerichtliche Befugnisse hatte. Seit 1194 wurde dieses Amt nicht mehr besetzt; der Seneschall blieb der Verwalter einer Sénéchaussée, eines königlichen Verwaltungsbezirks in Südfrankreich, der dem nordfranzösischen Baillage (Bailli) entsprach.
 
Literatur: Bailli.

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Se|ne|schall, der; -s, -e [mhd. seneschal(t) < (a)frz. sénéchal, über das Fränk. < ahd. senescalh, eigtl. = Altknecht; vgl. ↑Marschall] (hist.): oberster Beamter am fränkischen Hof, dem die Verwaltung, das Heerwesen u. die Gerichtsbarkeit unterstellt sind.

Universal-Lexikon. 2012.