Si|zi|li|a|ner 〈m. 3〉
1. Einwohner von Sizilien
2. jmd., der aus Sizilien stammt
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Si|zi|li|a|ner, der; -s, -:
Ew. zu ↑ Sizilien.
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Sizilianer,
die Bewohner Siziliens und der kleineren umliegenden Inseln, aus der Urbevölkerung (Sikaner) und den im Laufe der Geschichte eingedrungenen fremden Volksgruppen zur heutigen Volkstumsform verschmolzen (Sizilien, Geschichte). An die Herkunft der Sizilianer erinnern noch viele Relikte in der sizilianischen Volkskultur: Die Gebärdensprache enthält griechische Elemente; das Volkslied weist arabische Einflüsse auf; die archaischen, einräumigen und fensterlosen Steinhäuser im Landesinneren sind Berberhäusern verwandt; die Laienbruderschaften (cofradios) in den Fronleichnamsprozessionen haben ihre Gegenstücke in Spanien usw. Die Volkskunst äußert sich in Schnitzereien, Töpferei und Terrakottaplastik. Charakteristisch sind die mit traditionellen Szenen bunt bemalten zweirädrigen Karren, deren Zugtiere mit Federn und bemaltem Zuggeschirr geschmückt sind. Volkstümliche Musikinstrumente sind die Schalmei (Gaita), die Mandoline und Kastagnetten. Besonders reich vertreten ist das Lied- und Erzählgut.
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Universal-Lexikon. 2012.