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fesseln
gefangen nehmen; Handschellen anlegen; ganz in Anspruch nehmen; faszinieren

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fes|seln ['fɛsl̩n] <tr.; hat:
1. an den Händen [und Füßen] binden, an etwas festbinden und so seiner Bewegungsfreiheit berauben:
der Verbrecher wurde gefesselt und ins Gefängnis gebracht; sie fesselten den Gefangenen an einen Baum.
Syn.: anbinden, binden, festbinden, festmachen.
2. jmds. ganze Aufmerksamkeit auf sich lenken; Spannung wecken, in Bann halten:
der Vortrag fesselte die Zuhörer; <häufig im 1. Partizip> ein fesselndes Buch.
Syn.: bannen (geh.), begeistern, berauschen, bezaubern, entzücken, gefangen nehmen, hinreißen, in Begeisterung versetzen, in seinen Bann ziehen, mit Begeisterung erfüllen, mit sich reißen, mitreißen, trunken machen (geh.).

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fẹs|seln 〈V. tr.; hat〉 jmdn. \fesseln
1. jmdm. mit Ketten, Schnüren od. Stricken Hände, Füße zusammenbinden
2. jmdn. binden, anketten, in Ketten legen (Gefangene)
3. 〈fig.〉
3.1 binden, verpflichten
3.2 jmdn. in seiner Bewegungsfreiheit einschränken, an seiner freien Entfaltung hindern
3.3 bei jmdm. lebhafte u. anhaltende Aufmerksamkeit erregen, jmdn. in seinen Bann ziehen, faszinieren
● jmds. Aufmerksamkeit, Blicke \fesseln; der Roman hat mich sehr gefesselt; er versteht es immer wieder, seine Zuhörer zu \fesseln ● jmdn. an einen Baum \fesseln; sie ist schon seit Wochen ans Bett gefesselt 〈fig.〉 bettlägerig; an den Rollstuhl gefesselt; jmdn. an Händen und Füßen \fesseln; durch die kleinen Kinder ist sie seit Jahren ans Haus gefesselt 〈fig.〉 kann sie nicht ausgehen; sie fesselte ihn durch ihre Schönheit; sie fesselt ihn mit ihren Reizen; den Gefangenen mit Handschellen, Ketten \fesseln; er war von ihr gefesselt ● ein \fesselndes Buch, Drama, Fernsehspiel ein spannendes, packendes B., D., F.; sie ist wirklich eine \fesselnde Erscheinung eine interessante Frau; er kann \fesselnd erzählen

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fẹs|seln <sw. V.; hat [spätmhd. vesseln, für mhd. veʒʒeren, ahd. feʒʒarōn, zu 1Fessel]:
1. durch Anlegen von 2Fesseln od. Festbinden an etw. seiner Bewegungsfreiheit berauben:
ich fessele, fessle ihn [an einen Pfahl];
jmds. Hände, jmdn. an den Händen f.;
der Gefangene war gefesselt und geknebelt;
Ü der Kranke war ans Bett, an den Rollstuhl gefesselt.
2. in Bann halten, faszinieren; jmds. Aufmerksamkeit stark beanspruchen:
das Buch, der Film, die Arbeit, der Anblick, die Frau fesselte ihn.
3. (Ringen)
a) den Arm od. das Bein des Gegners einklemmen u. blockieren;
b) den Gegner so greifen, dass er sich nicht mehr befreien kann.

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fẹs|seln <sw. V.; hat [spätmhd. vesseln, für mhd. veʒʒeren, ahd. feʒʒarōn, zu 1Fessel]: 1. durch Anlegen von 1Fesseln od. Festbinden an etw. seiner Bewegungsfreiheit berauben: ich fessele, fessle ihn [an einen Pfahl]; jmds. Hände, jmdn. an den Händen f.; der Gefangene war gefesselt und geknebelt; Ü der Kranke war ans Bett, an den Rollstuhl gefesselt; seine Geschäfte fesseln ihn an die Stadt (halten ihn in der Stadt fest); feindliche Truppen durch einen Scheinangriff f. (binden; auf sich ziehen, dass sie nicht woanders eingesetzt werden können); eine Religion, die ... die Armen durch Almosenspenden an sich zu f. verstand (Thieß, Reich 200). 2. in Bann halten, faszinieren; jmds. Aufmerksamkeit stark beanspruchen: das Buch, die Erzählung, der Film, der Unterricht, die Arbeit, der Anblick, die Frau fesselte ihn; der Beruf des Diplomaten hat ihn offenbar nicht sonderlich gefesselt, denn er gab ihn schon zehn Jahre später wieder auf (Dönhoff, Ostpreußen 30); das Geschehen fesselte die Aufmerksamkeit des Publikums; der kleine Mann fesselte durch seine vitale und geistige Energie (Niekisch, Leben 275); ein fesselnder (interessanter) Vortrag; ein fesselnd geschriebenes Buch; Die Kraftprobe der ungleichen Männer war für die Frauen ein fesselndes Schauspiel (Jaeger, Freudenhaus 262). 3. (Ringen) a) den Arm od. das Bein des Gegners einklemmen u. blockieren; b) den Gegner so greifen, dass er sich nicht mehr befreien kann.

Universal-Lexikon. 2012.