Wappen: Das Wort Wappen bezeichnete früher das Abzeichen eines Ritters und heute das von Personen oder Gemeinwesen. Es ist die niederländische Form von Waffe und bedeutete ursprünglich „Kampfgerät“.
Der Begriff Wappen wird seit dem 16. Jahrhundert im Deutschen nicht mehr für „Kampfgerät“, sondern nur noch im heutigen Sinn von „Abzeichen“ verwendet. Ebenso hat der Ausdruck sich wappnen die einstige Bedeutung von „sich bewaffnen“ verloren und wird heute nur noch im übertragenen Sinn von „sich auf etwas (Unangenehmes) gefasst machen“ verwendet.
Die Wappen besaßen anfangs eine ganz praktische Bedeutung: Sie dienten vom 12. Jahrhundert an zur Kennzeichnung der Ritter, die in ihren Rüstungen ja unkenntlich waren, und wurden vor allem auf den Schilden angebracht (daher der Begriff Wappenschild). Die zunehmend ausgeschmückten Zeichen wurden dann vererbt und seit dem 13. Jahrhundert auch außerhalb des Rittertums, zum Beispiel von Geistlichen und Bürgern, übernommen. Seinerzeit nahmen auch Gemeinwesen wie Städte, Klöster und Bistümer Wappen an. Im 14. Jahrhundert folgten die Zünfte der Handwerker mit eigenen Abzeichen. Heute steht die Annahme eines Familienwappens jedermann frei. Wollen jedoch Städte oder Gemeinden Wappen annehmen, brauchen sie dafür eine staatliche Genehmigung.
Entstehung, Veränderung und Bedeutung von Wappen erforscht die auch „Heraldik“ genannte Wappenkunde. Diese Wissenschaft ist schon im 14. Jahrhundert entstanden.
Universal-Lexikon. 2012.